Dorfgeschehen Mehr Bauplätze für Ayler Bürger

Ayl · Die Ortsgemeinde investiert in ein Neubaugebiet, den Dorfplatz, barrierefreie Friedhöfe, die Kita und den Bauhof. Das Bürgerhaus soll einen Anbau erhalten. Auch ein Friedwald könnte bald Wirklichkeit werden.

 Der Dorfplatz soll zur Visitenkarte Ayls werden. Aber erst müssen ein paar alte Häuser weichen. Ob noch in diesem Jahr, ist jedoch unklar.

Der Dorfplatz soll zur Visitenkarte Ayls werden. Aber erst müssen ein paar alte Häuser weichen. Ob noch in diesem Jahr, ist jedoch unklar.

Foto: Herbert Thormeyer

Der Investitionsplan im Doppelhaushalt von Ayl 2020/21 zeigt, wie diese Ortsgemeinde an ihrer Zukunft arbeitet, um größer, schöner und noch lebenswerter zu werden. 858 600 Euro fließen in diesem und noch mal 605 000 Euro im nächsten Jahr in viele Projekte, darunter eines, das von einem Investor übernommen wird: Die Neugestaltung des Dorfplatzes und Entwicklung des Ortskerns, wofür vorsorglich 180 000 Euro für den Grunderwerb vorgesehen sind.

„Der Bauhof braucht neue Geräte“, sagt Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger während vor dem Bürgerhaus schon „Testfahrten“ mit starken Mähern stattfinden. Mulcher, Gabelstapler, Aufsitzmäher und anderen kosten in diesem Jahr 32 500 Euro und im nächsten 18 000 Euro.

Ein Projekt der Dorfmoderation, einen Mehrgenerationenplatz am Sportplatz einzurichten, nimmt Gestalt an. Drei Geräte sind bereits installiert. 30 000 Euro kostet der erste Bauabschnitt in diesem Jahr, weitere 80 000 Euro der zweite im nächsten Jahr. Allerdings gibt es dafür auch 48 000 Euro an Zuschüssen.

Nicht belasten wird den Haushalt der neue Dorfgemeinschaftsgarten, für den der Naturpark Saar-Hunsrück 9600 Euro zahlte und der von den Kita- Kindern bewirtschaftet werden soll.

Die Friedhöfe werden barrierefreier gestaltet. „Wir überlegen, ob wir auch einen Friedwald anbieten sollen“, kündigt Büdinger an.

Richtig teuer ist die Sanierung zweier Wirtschaftswege, zwischen Feriendorf und Grillhütte und oberhalb der Grillhütte, für 200 000 Euro. Dafür kommen jedoch 130 000 Euro vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel als Zuschuss. Auch die Sanierung einer Stützmauer für 70 000 Euro wird vom DLR mit 56 000 Euro unterstützt.

Das Neubaugebiet Tremmelt II steht mit dem Grunderwerb von 423 000 Euro auf der Liste der Investitionen. Noch in diesem Jahr soll der Bebauungsplan aufgestellt (Planungskosten 50 000 Euro) und die Erschließung im nächsten Jahr umgesetzt werden. „Die Nachfrage ist enorm. An manchen Tagen könnte ich zehn Baustellen verkaufen“, erklärt Büdinger die Dringlichkeit. Vor allem Ortsansässige sollen in Ayl den Traum von den eigenen vier Wänden realisieren können.

Schöner wird Ayl auch in der Kirchstraße, wo der alte Brunnen durch einen neuen ersetzt wird. Die Kosten von 16 300 Euro werden mit 7000 Euro aus Leader-Mitteln der EU gefördert.

Für 200 000 Euro soll das Bürgerhaus einen Anbau bekommen, der von Vereinen genutzt werden kann. „Unsere Dorfmoderatorin Christiane Hicking befürwortet das“, sagt Büdinger. Allerdings muss noch die Zuschussfähigkeit geklärt werden.

Wieder ist die Kita dabei. 26 800 Euro fließen in eine Gruppenraum­einrichtung, Notebooks fürs Personal für Dokumentationen, ein Fensterelement, Telefon- und Sprechanlage.

Was Büdinger allerdings stört, ist, wie spät das Land das Corona-Vorgehen den Kita-Trägern wie Ayl gemeldet hat: „Was freitags gesagt wurde, musste montags in der Kita umgesetzt werden.“ Er sei froh über die Unterstützung des Kreises und der Verbandsgemeinde. Derzeit sind 65 von 105 Kindern in der erweiterten Notbetreuung. Büdinger: „Ich bin stolz auf unser Kita-Personal.“

Noch wirkt sich die Corona-Krise nicht auf die Finanzen von Ayl aus. Das Eigenkapital von 4,818 Millionen Euro wird zum Jahresende nur leicht gegenüber dem Vorjahr gefallen sein.

„Wir wissen, dass es Gewerbesteuerrückgänge geben wird“, sagt der Ortschef.

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