B 268: Breitere Inseln, schmälere Straße

Eine nur noch sechs Meter breite Teerdecke, dafür vier Meter breite Verkehrsinseln und ein paar Straßenschwenker: Die ersten groben Pläne für den Ausbau der B 268 in Pellingen liegen vor.

 Im Bereich der Pellinger Kirche soll sich einiges ändern. In der Diskussion ist auch der Abriss eines Hauses. TV-Foto: Anke Pipke

Im Bereich der Pellinger Kirche soll sich einiges ändern. In der Diskussion ist auch der Abriss eines Hauses. TV-Foto: Anke Pipke

Pellingen. (api) Sie ist breit, oftmals gerade und ein Zeitfresser für jeden eiligen Pendler zwischen Zerf und Trier: Die Ortsdurchfahrt in Pellingen lädt geradezu ein, sie schneller als mit dem erlaubten Tempo 50 zu befahren. Eine Messung aus dem vergangenen Jahr hat ergeben, dass 85 Prozent der Verkehrsteilnehmer mit bis zu 79 Stundenkilometern den Ortseingang von Zerf kommend passieren - zum Leidwesen der Anwohner, die sich bereits seit Jahren um eine Verkehrsberuhigung auf der Bundesstraße 268 bemühen. Umso aufmerksamer und beherzter verfolgen sie nun die Planungen zum anstehenden Ausbau der Straße. "Ursprünglich sollte nur die Decke erneuert werden", berichtet Abteilungsleiter Lambert Norta vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier während einer Info-Veranstaltung. Zurückgehend auf die Initiative der Ortsgemeinde zeigen die Bleistift-Entwürfe nun auch Veränderungen, die zur Verkehrsberuhigung beitragen sollen. "Dabei gilt es, alle berechtigten Interessen im Vorfeld, aber auch in der Realisierungsphase möglichst in Einklang zu bringen", betonte Ortsbürgermeister Horst Hoffmann in seiner Rede vorab.

"Einen Wermutstropfen gibt es allerdings", sagte Norta. Die "Pellinger" gelte als Militärstraße und müsse daher zwingend eine Mindestbreite von sieben Metern haben. Daher sehen die Pläne nun vor, die Straße von aktuellen 7,80 Meter Breite so zurückzubauen, dass es eine sechs Meter breite Schwarzdecke ohne Mittelstreifen und beidseitige Rinnen mit einer Breite von jeweils 50 Zentimetern gibt. Die Gehwege sollen 1,50 Meter breit sein, zwei bis drei Kurzzeit-Parkplätze sollen vor der Bäckerei eingerichtet werden. Auch an den Querungshilfen wird sich etwas ändern: Sie werden im Innern 2,50 Meter breit sein - plus eine 75-Zentimeter-Rinne an beiden Seiten, ergibt dies eine maximale Gesamtbreite von vier Metern. "Damit das Hemd nicht mehr so sehr flattert, wenn ein LKW vorbeifährt", erläuterte Norta.

Was die beiden Einmündungen der Waldstraße und die Gestaltung des Bereichs hinter der Kirche Richtung Zerf angeht, so befindet sich die Planung noch in der Entwicklung. Es laufen Verhandlungen, ein Haus an der Trierer Straße zu kaufen, um es anschließend abzureißen. Durch den dazugewonnenen Raum könnte die Insel in der Nähe der Kirche verbreitert und die Straße dort einen leichten Schwenk machen.

Ratsmitglied Dieter Hennen kritisierte, dass es "zu wenig Verkehrsberuhigung vor der Ortschaft" gebe. Auch auf das Drängen weiterer Pellinger hin wurde nun angedacht, testweise ein Provisorium vor der Ortslage von Zerf kommend einzurichten. Ebenso plädierten Anwohner dafür, den Bereich Linden- und Brückenstraße in den Ausbaubereich aufzunehmen. Norta: "Wir schauen, was gemacht werden kann."

EXTRA Zahlen und Fakten: Der Ausbau der B 268 soll in der Ortsdurchfahrt eine Länge von 630 Metern haben. Der LBM rechnet mit dem Baurecht im Jahr 2011, Ausschreibungen und Baubeginn könnten 2011/2012 erfolgen. Eine Messung aus 2007 hat ergeben, dass täglich 6700 motorisierte Fahrzeuge die Straße befahren, 400 davon gehören zum Schwerlastverkehr. (api)

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