B 51-Ortsumgehung: Landbesitzer am Zug

Viele Fragen zum Bau der Ortsumgehung für Konz-Könen sind nach den ersten Info-Abenden beantwortet. Der Landesbetrieb Mobilität ist zufrieden mit der Resonanz bei den Bürgern. Als nächstes stehen die Verhandlungen mit den Grundstücksbesitzern an.

Konz-Könen/Tawern/Wasserliesch. Als Guido Wacht vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) erläutert, dass die Ortsumgehung für Konz-Könen im Jahr 2015 für den Verkehr freigegeben werden soll, geht ein Raunen durch den Saal der Gaststätte La Taverna. Die 80 anwesenden Tawerner glauben noch nicht so recht daran, dass das Straßenbauprojekt so schnell abgeschlossen werden kann.

30 Hektar Land werden für die Trasse gebraucht



"Die Herrschaften vom LBM sind sehr optimistisch, als hätten sie das ganze Land schon in der Tasche", meinte zum Beispiel ein betroffener Grundstückseigentümer aus Tawern.

Genauso wie in Könen (140 Besucher) und Wasserliesch (80 Interessierte) erklärte Wacht, der beim LBM verantwortlich für das Projekt ist, in Tawern zuerst den Streckenverlauf und den Bauablauf. Er zieht ein positives Fazit nach den Info-Abenden. Alle drei Gemeinden würden mit der neuen B 51-Trasse besser an das Straßennetz angebunden - das komme gut bei den Leuten an. "Die Betroffenheit durch Grundstückskäufe und Landverlust ist nicht wegzudiskutieren", sagt Wacht.

Damit spricht er einen der wichtigsten Punkte an. Allein für die rund vier Kilometer lange Trasse werden 30 Hektar Land gebraucht. Hinzu kommen 70 Hektar für Ausgleichsmaßnahmen. Wacht: "Wenn hier potenzieller Lebensraum von Tieren gefährdet ist, müssen wir ihn an anderer Stelle ausgleichen."

Im Rahmen des Flurbereinigungsverfahren, um das sich das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel kümmert, sind sogar 370 Hektar Land betroffen. Mit den Besitzern dieses Landes führen Manfred Heinzen und Jürgen Hubert die Verhandlungen. "Damit die Straße ausgebaut werden kann, sind wir auf die Unterstützung der Grundstückseigentümer angewiesen", betont Heinzen.

Laut den Bodenrichtwerten für das Gebiet ist der Quadratmeter Land 60 bis 70 Cent wert. Der Bund orientiert sich beim Grundstückskauf aber laut DLR an den Beträgen, die in der Vergangenheit in der Verbandsgemeinde Konz gezahlt wurden. Die Stadt Konz hat zum Beispiel Ausgleichsflächen für das Baugebiet Pferdsgarten in Konz-Könen für 1,35 Euro pro Quadratmeter gekauft.

Der Preis ist laut Heinzen auch abhängig davon, ob es sich um eine Brachfläche oder hochwertiges Ackerland handelt. "Wir sind keine Enteignungsbehörde", sagt Heinzen. "Jeder hat ein Recht darauf, gleichwertiges Land in gleicher Fläche zurückzubekommen."

Neben dem Verkauf sei auch ein Tausch möglich. Interessiert daran ist zum Beispiel Landbesitzerin Hildegard Jacobs aus Tawern. Den Bau der Umgehung findet sie sinnvoll. Ohne Auto sei man in Tawern verloren. Deshalb sei es gut, die Anbindung zu verbessern.

Grundsätzlich sieht Jacobs aber ein Problem: "Statt das Geld in solche Straßen zu stecken, sollte man eigentlich den öffentlichen Nahverkehr ausbauen und kostenlos machen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort