Bäckermeister mit Witz und Engagement

WILTINGEN. Er ist ein Mensch, der gerne lacht. Und so ist es nicht selten der Fall, dass Bäckermeister Eduard Baasch die Kunden seines Handwerksbetriebs mit einem Witz unterhält. Bis zum vergangenen Jahr stand der Wiltinger für den Karnevalsverein "Reblaus" in der Bütt.

Für Eduard Baasch beginnt der Tag um 2.30 Uhr. Dann steht der 53-Jährige in der Backstube und wirft die Knetmaschine an. Er bereitet Brot, Kleingebäck und Kuchen für den kommenden Tag vor. Wenn andere Menschen gerade missgelaunt aus dem Bett kriechen, steht Baasch schon auf seinem Verkaufsfahrzeug. Mit seinem "Goldstück", wie er es nennt, fährt er durch Wiltingen und umliegende Ortschaften.Vorteile: Mittags frei und abends die Eintracht sehen

Die nächtliche Arbeitszeit ist für Eduard Baasch kein Problem: "Ich muss mich etwas einschränken, aber es hat auch Vorteile, so früh zu arbeiten." Zum Beispiel am Nachmittag frei haben und abends bequem ein Spiel seines Lieblingsvereins Eintracht Trier anschauen. Wenn dafür Zeit bleibt. Denn Baasch und seine Ehefrau Mathilde führen in Wiltingen eine Bäckerei mit angeschlossenem Lebensmittelladen. Ihr 29-jähriger Sohn Torsten, der wie der Vater Bäckermeister ist, steht ebenfalls in der Backstube. Nicht ohne Stolz zeigt Eduard Baasch die Meisterbriefe, die neben der Verkaufstheke hängen. Auch Eduard Baasch folgte seinem Vater in den Beruf des Bäckers. Dieser hatte im letzten Kriegsjahr die Bäckerei eröffnet. 1981 übernahm der Sohn das Geschäft. Doch nicht nur für seinen Laden ist Eduard Baasch mit Leib und Seele im Einsatz. Zehn Jahre lang setzte er sich aktiv für den Bäcker-Beruf und dessen Nachwuchs ein. So gehörte Baasch dem Prüfungsausschuss an, vor dem Gesellen und Meister ihre Bäckerkenntnisse beweisen müssen. Gleichzeitig war er Obermeister der Bäckerinnung Trier-Saarburg. Für seinen ehrenamtlichen Einsatz erhielt er 2003 die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz. In Wiltingen unterhielt Eduard Baasch bis zur vorletzten Karnevalssaison die Zuschauer als Büttenredner. "Ich bin ein Mensch, der aus sich rausgeht", sagt er von sich selbst. Inzwischen gab er das Amt allerdings auf: "Wir mussten sonntags backen", erzählt er. "Wenn andere feiern, ist das bei uns nicht immer möglich." In seiner Heimatgemeinde fühlt Baasch sich wohl. Nur die Bahntrasse, die an Haus und Bäckerei vorbeiführt, stört ihn wegen des Lärms. Besonders ärgert er sich über die Abgase der Autos, die an der Schranke vor seinem Laden warten. Seine kostbare Freizeit nutzt Baasch, um mit seiner Frau und dem Hund auf den Höhen von Wiltingen spazieren zu gehen: "Dann schauen wir, wie schön unser Dorf liegt."

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