Bärenanteil geht nach Hermeskeil

Die Mainzer Konjunkturpaket-Millionen unterstützen in erster Linie Schul- und Kita-Projekte im Kreis. Förderanträge für Bürgerhäuser und Sportstätten kommen dagegen kaum zum Tragen.

Konz/Saarburg/Hermeskeil. Das weitaus größte Kontingent der vom Land aus Mitteln des Konjunkturpakets II geförderten Projekte fließt erwartungsgemäß in den Neubau und die Sanierung von Schulen und Kindergärten. Besonders gut kommt das Schulzentrum Hermeskeil weg. Von den 17,6 Millionen Euro, die insgesamt für Investitionen in den Kreis Trier-Saarburg fließen (dabei sind die Eigenmittel der Kommunen mitgerechnet), betreffen rund 4,6 Millionen Euro das Schulzentrum in der Hochwaldstadt. Für den Umbau und die Erweiterung des Gymnasiums stehen 3,6 Millionen Euro zur Verfügung, wobei die Landesförderung bei 44 Prozent liegt. Bei Schulsanierungen beteiligt sich Mainz stärker, und zwar mit 70 Prozent der Gesamtkosten. Insgesamt sind für die Sanierung der Hauptschule in Hermeskeil 750 000 Euro vorgesehen, die Realschule steht mit 1,23 Millionen Euro auf der Förderliste.

Weitere Projekte in der Verbandsgemeinde Hermeskeil betreffen die Kitas Rosa Flesch in Hermeskeil (170 000 Euro), St. Remigius in Reinsfeld (100 000 Euro) und St. Wendelinus in Beuren (150 000 Euro). In der VG Kell sind das Feuerwehrhaus in Kell am See mit knapp 800 000 Euro Investitionsvolumen und die Sanierung der Regionalen Schule Kell/Zerf mit 500 000 Euro die dicksten Brocken. Mit knapp einer Million Euro ist die Sanierung des Gymnasiums in Konz berücksichtigt, auch die Grundschule St. Nikolaus Konz ist auf der Mainzer Förderliste vertreten (539 000 Euro).

Kreishaus soll aufgestockt werden



Über Geld aus Mainz freuen darf sich ferner die Kanzemer Wehr, in deren Feuerwehrhaus 189 000 Euro fließen. Geld gibt es auch für die Kitas Wiltingen (50 000 Euro), Nittel (57 000 Euro) und das Haus für Kinder in Konz (273 000 Euro).

Eine eindeutige Konzentration der Fördermittel auf Schulen gibt es im Bereich von Stadt und Verbandsgemeinde Saarburg. So sind die Sanierungen der Grundschulen in Irsch mit 214 000 Euro, Serrig mit 400 000 Euro und Wincheringen mit 415 000 Euro vertreten, die Sanierung der Realschule Saarburg steht mit 670 000 Euro zu Buche, wobei man daran erinnern muss, dass in dieser Summe der Eigenanteil der Kommune von 30 Prozent enthalten ist, also die eigentliche Landesförderung "nur" 70 Prozent beträgt. Bei den Kitas liegt der Anteil bei 66 Prozent Landesförderung; dieser Satz käme in Trassem beim Kindergartenausbau (Gesamtkosten 60 000 Euro) zum Tragen. Auch der Ausbau des Kreishauses in Trier taucht auf der Förderliste auf. Für die Teilaufstockung des Gebäudes inklusive Neubau eines behindertengerechten Aufzuges und den Bau eines Bürgerbüros sind zusammen 610 000 Euro veranschlagt. Dass Mainz viele Schulen und Kindergärten berücksichtigt hat, freut Kreissprecher Thomas Müller. Jedoch seien in Anbetracht der zahlreichen Anträge viele Projekte nicht berücksichtigt worden. "Hier zeigt es sich, dass es richtig war, vor allzu großen Erwartungen zu warnen."

Meinung

Rechnen und abrechnen


Die Förderliste steht. Nun werden Vergleiche angestellt, wird gerechnet und abgerechnet. Wer ist gut weggekommen, wer hatte mehr erwartet oder ging sogar leer aus? Wie schnell die Konjunkturpaket-Millionen wirken, oder ob sie überhaupt dazu in der Lage sind, muss abgewartet werden. Was allerdings schon heute feststeht: Mainz hat sich mit seinem willkürlichen Auswahlverfahren nicht nur Freunde gemacht. Eine pauschale Mittelvergabe hätte viel Ärger vermieden. a.follmann@volksfreund.de

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