Baldringen sieht positiv in die Zukunft

Baldringen · Das sind die wichtigsten Investitionen: Der Endstufenausbau im Neubaugebiet Am Steinbruch ist 2013 mit 60 000 Euro der dickste Brocken im Haushalt. Die Sanierung des Bürgerhauses wird fortgeführt und an der Instandsetzung der Dorfkapelle beteiligt sich die Ortsgemeinde mit 8000 Euro.

 Die Ortsgemeinde Baldringen beteiligt sich mit 8000 Euro an der Kapellensanierung: Ortsbürgermeister Willi Emser (rechts) im Gespräch mit dem ehemaligen Beigeordneten Alfons Koltes. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Die Ortsgemeinde Baldringen beteiligt sich mit 8000 Euro an der Kapellensanierung: Ortsbürgermeister Willi Emser (rechts) im Gespräch mit dem ehemaligen Beigeordneten Alfons Koltes. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Baldringen. Nur einmal hat Baldringen mit 200 000 D-Mark richtig Schulden gemacht, als Ende der 80er Jahre das Bürgerhaus gebaut wurde. Heute glänzt der 278-Bürger-Ort in seinem nagelneuen Doppelhaushalt wieder mit einer aktuellen Rücklage von 102600 Euro.
Sparen und investieren


"Deshalb wollen wir die Bürger möglichst wenig belasten", sagt Ortsbürgermeister Willi Emser und meint damit vor allem den Hebesatz der Grundsteuer B (für bebaute oder bebaubare Grundstücke), der auf 300 Prozent belassen wurde.
Wie man sparen kann und trotzdem investiert, zeigt Baldringen bei der Sanierung des Bürgerhauses. 46 900 Euro waren dafür eingeplant. Die Erneuerung der Fenster, die Akustikverbesserung, ein Wandvorhang, der Austausch des Heizkessels und der Außenanstrich kosteten bislang gerade mal 26 000 Euro. "Wir werden in zwei Wochen gemeinsam mit der Verbandsgemeinde beraten, welche Maßnahmen noch durchgeführt werden können", kündigt der Ortschef an.
Die Kapelle retten


Dickster Brocken im Doppelhaushalt ist mit 60 000 Euro der Endstufenausbau im Neubaugebiet Am Steinbruch im Jahr 2013. In solchen Fällen hat der Gesetzgeber festgeschrieben, dass die Ortsgemeinde zehn und die Anlieger 90 Prozent der Kosten mit Ausbaubeiträgen übernehmen. "Es betrifft zehn Grundstücksbesitzer", erklärt Emser. Die Höhe des Betrages pro Quadratmeter Grundeigentum könne erst ermittelt werden, wenn die ausführenden Firmen ihre Rechnungen geschickt haben. Die Betroffenen werden bis dahin noch einmal in einer Versammlung informiert und können Wünsche äußern.
Mit 8000 Euro beteiligt sich das Dorf an der Sanierung der Kapelle, in die Bistum und Pfarrei geschätzte 100 000 Euro stecken müssen, um das Mauerwerk zu retten.
Sparen und mit Eigenleistung der Bürger viel selbst anpacken ist die Zauberformel für die gesunden Finanzen in Baldringen. Diese komfortable Lage hat jedoch auch eine Kehrseite. "In diesem Jahr bekommen wir keine Schlüsselzuweisungen", bedauert Emser. Dennoch lohne sich das Sparen, denn man spare sich auch die Zinsen für Kredite. doth
Extra

Der Baldringer Ortsgemeinderat steht der von der Verbandsgemeinde Kell angestrebten Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR), die als "Firma" Windparks betreiben könnte, grundsätzlich positiv gegenüber. Nach Ansicht von Ortsbürgermeister Emser ist es sehr jedoch unwahrscheinlich, dass eine Mehrheit der Ortsgemeinden zustande kommt, die für die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes notwendig ist. "Darüber hinaus sind die Haftungsrisiken noch zu unkonkret und der Verteilungsmodus ist noch nicht einmal andiskutiert worden", kritisiert Emser. Bis zur Beantwortung dieser Fragen hat der Baldringer Ortsgemeinderat den Beitritt zu AöR vertagt. doth

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