Barock trifft Moderne

Hermeskeil · Ein Benefizkonzert der Stadtkapelle Hermeskeil füllt den Spendentopf des Fördervereins Freunde von Sankt Martinus auf. 1200 Euro sind dabei zusammengekommen. Diese Summe ist für die Renovierung des Glockenstuhls der Martinuskirche bestimmt.

 Solisten wie Regina Molitor setzten Akzente beim Benefizkonzert der Stadtkapelle Hermeskeil in der Martinuskirche. TV-Foto: Ursula Schmieder

Solisten wie Regina Molitor setzten Akzente beim Benefizkonzert der Stadtkapelle Hermeskeil in der Martinuskirche. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Hermeskeil. Trompetensoli sind eine der Spezialitäten der Stadtkapelle Hermeskeil. Doch dieses Mal wagten sich ihre Musiker an Klänge, die zumindest bei ihren Jahreskonzerten eher selten zu hören sind. Statt fetziger Filmmusik oder Musical-Ohrwürmern erklangen unter Leitung von Dirigent Gerhard Piroth barocke Choräle und festliche Fanfaren.
90 Minuten lang gaben Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel oder Josef Haydn Ton und Takt vor. Zwischen ihren weltberühmten Werken überraschten ausgewählte spezielle Kompositionen. So etwa - sehr modern - "Nemu Susato", 1997 komponiert von Jan von der Roost, oder Rigaudon von André Campra, arrangiert von Piroth. Er moderierte auch den Abend, in dem mal ein Klarinetten-Ensemble, mal Trompeten- und Flöten-Quartett oder Solo-Trompeterin Regina Molitor Akzente setzten. Bedacht zusammengestellt, zielte das Kirchenkonzert darauf ab, das Publikum auf etwas andere Art zu faszinieren und nebenbei möglichst viel Geld für den guten Zweck zu erspielen. Denn statt eines Eintrittsgeldes wurde um Spenden zugunsten der Renovierung des Glockenstuhls der St.-Martinuskirche Hermeskeil gebeten. "Von etwa 130 000 Euro, die dafür benötigt werden, sind bisher circa 15 000 Euro beisammen", berichtet Martin Eiden, Vorsitzender des Fördervereins Freunde von Sankt Martinus.
Der Verein war Ausrichter des Benefizkonzertes mit an die 200 Besuchern, das nach Auskunft von Pastor Clemens Grünebach duch Spenden und den Erlös aus dem Umtrunk weitere 1200 Euro eingebracht hat. Zu den Zuhörern gehörten auch Gäste von außerhalb wie Erich Backes aus Gusenburg, der das Gastspiel der Stadtkapelle als "gewohnt professionell" lobte. Optimal sei aber auch die eigentliche Idee. "Für einen guten Zweck kann man so etwas ruhig nochmal machen", regte er als weiteren Termin den Vorabend des Stadtfestes 2016 an. Auch Hildegard Eiden aus Hermeskeil war begeistert vom "schönen Ohrenschmaus", den die Stadtkapelle ihren Besuchern beschert habe. So recht zur Geltung gekommen sei das dank der guten Akustik der Martinuskirche. Welche Spendensumme genau bei dem Konzert zusammenkam, ist laut Martin Eiden noch nicht zu sagen, da auf dem Hof vor der Kirche auch noch Imbiss und Getränke angeboten wurden. Doch eins stand für ihn schon fest, als die vom Publikum verlangte Zugabe kaum verklungen war: "Das Konzert, das uns die Stadtkapelle geschenkt hat, war für alle ein Genuss." Die Musiker seien Garanten für Super-Konzerte, hofft auch er, dass dem Debüt zugunsten des Glockenstuhls weitere Gastspiele folgen.
Fünf "neue" Bronzeglocken stehen, wie berichtet, bereits parat für den Glockenstuhl. Sie sind ein Geschenk aus der zuletzt 2003 als Kirche genutzten Saarbrücker St.-Mauritius-Kirche und sollen 2016 den Turm hinauf gehievt werden. Dechant Clemens Grünebach, Pfarrer von St. Martinus, wies vor Konzertbeginn darauf hin, dass sie einst in der Saarburger Glockengießerei Mabilon "aus der Region für die Region" gegossen worden seien.
Wer den Förderverein unterstützen möchte, kann spenden: Konto DE96585647880000808448 bei Volksbank Hochwald-Saarburg (GenodeD1HWM) oder Mitglied werden - für drei Euro pro Monat, für Familien reduziert. urs

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