Bau des Feuerwehrmuseums rückt näher

Hermeskeil · Nach heftigen Turbulenzen ist der Förderverein, der das geplante Feuerwehrmuseum in Hermeskeil betreiben soll, wieder zur Ruhe gekommen. Die durch Rücktritte offenen Posten im Vorstand wurden in der jüngsten Mitgliederversammlung neu besetzt. Bevor es mit dem Bau des Museums losgehen kann, muss der Stadtrat aber noch am 7. Februar das Einverständnis herstellen.

 Historische Löschtechnik: Auch für Feuerwehr-Oldtimer ist im Museum Platz. TV-Foto:Klaus Kimmling

Historische Löschtechnik: Auch für Feuerwehr-Oldtimer ist im Museum Platz. TV-Foto:Klaus Kimmling

Hermeskeil. "Die Vernunft muss siegen." Mit diesen Worten beschloss der Vorsitzende Udo Moser das Mitgliedertreffen des Fördervereins für das Hermeskeiler Feuerwehrmuseum. Dabei hatte der Stadtbürgermeister den 7. Februar im Blick: Dann wird sich der Stadtrat erneut mit dem rund drei Millionen Euro teuren Bauprojekt beschäftigen. Gerade die Situation im Förderverein hatte sich zuletzt als Stolperstein für die geplante Ausstellung erwiesen und neuen politischen Streit provoziert (siehe Extra).
Derzeit 88 Mitglieder


Am Samstag machte Moser noch einmal deutlich, dass der Verein in den zurückliegenden Monaten sehr wohl "leistungs- und geschäftsfähig gewesen ist und die ganze Zeit über positiv nach vorne gearbeitet hat". Nach den Turbulenzen habe es zwar 13 Austritte gegeben. Es kamen aber auch 26 neue Mitglieder dazu. Insgesamt sind es nun 88.
Demonstrativ zeigte der Förderverein beim jüngsten Treffen Geschlossenheit. Die vakanten Vorstandsposten des Stellvertreters und Schatzmeisters wurden einstimmig neu besetzt. Der bisherige Pressewart Christoph Unger übernimmt das Amt des Vereinsvize. Der ausgebildete Buchhalter Hans-Gerhard Nied (Damflos) wird sich künftig um die Finanzen kümmern. Auch die Änderung der Vereinssatzung, die die Gründung eines zwölfköpfigen Museumsbeirats und die Wahl eines zweiten Stellvertreters vorsieht, wurde von den Mitgliedern genehmigt. Es gab dazu aber noch keinen Beschluss. "Das machen wir erst, wenn der Stadtrat seine Zustimmung zur Satzungsänderung gegeben hat. Wir wollen dort keine Irritationen mehr hervorrufen", so Moser. Der frühere Kreisfeuerwehrinspekteur Ortwin Neuschwander betonte: "Dass wir alle Entscheidungen einstimmig getroffen haben, ist doch ein klares Zeichen dafür, dass es im Verein stimmt."
Der neu gewählte Vereinsvize Unger sagte: "Ich würde mich freuen, wenn es endlich mal vorangehen würde." Der 41-jährige Lehrer arbeitet schon lange eng mit dem Museumsleiter Ernst Blasius zusammen, dessen derzeit provisorisch in einer Halle untergebrachte Sammlung von historischen Feuerwehrgeräten und -autos einen wichtigen Bestandteil für die spätere Ausstellung liefern soll. Unger machte deutlich: "Es ist falsch, wenn man uns vorwirft, dass wir aus dem Museum ein Depot für alte Sachen machen wollen." Es habe sich nichts daran geändert, dass, auf dem Konzept des Kölner Büros "Dreiform" beruhend, eine Erlebnisausstellung in Hermeskeil entstehen soll, bei der den Besuchern auch Experimente oder Filme gezeigt werden.
Hilfe vom Landesverband


Wie wichtig das Museum für den Landesfeuerwehrverband ist, betonte dessen Präsident Otto Fürst. Er sagte dem TV: "Wenn in Rheinland-Pfalz ein Feuerwehrmuseum funktionieren soll, dann müssen wir bestehende Strukturen nutzen und es dort suchen, wo es schon viel Ehrenamt gibt. Das ist hier in Hermeskeil der Fall."
Fürst wird deshalb auch zur Sitzung am 7. Februar kommen, wenn der Stadtrat die letzten Weichen für den Bau des Museums stellen soll. Stimmt der Rat der Satzungsänderung des Fördervereins und dem Betreibervertrag zu, könnten die Arbeiten im April 2012 losgehen, so Moser. Die Baugenehmigung liegt schon vor. Die Bauzeit wird auf 18 Monate angesetzt. Einen neuen Mitstreiter hat der Verein übrigens seit Samstag gefunden. SPD-Fraktionssprecher René Treitz erklärte seinen Eintritt in den Verein. "Das ist ein persönlicher Entschluss und nicht als Entscheidung meiner Partei zu werten", betonte Treitz. Auch die SPD hatte Bedenken gegen das Museumsprojekt angemeldet.

Extra

Im September 2011 wählten die Fördervereinsmitglieder den Verbandsgemeinde-Chef Michael Hülpes (CDU) als Vorsitzenden ab und ersetzten ihn durch Udo Moser. Im Vorstand gab es Lücken, weil erst der Schatzmeister und etwas später auch der damalige Vereinsvize Arnold Eiden zurücktraten. Im Stadtrat wurde in der Folge über die Zuverlässigkeit des Vereins, der das Museum in den nächsten 25 Jahren betreiben soll, diskutiert. Auch die Gültigkeit des im August 2011 vereinbarten, aber nach wie vor noch nicht unterzeichneten Betreibervertrags zwischen Stadt und Förderverein wurde im Rat von mehreren Politikern bestritten. ax

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