Bauarbeiten in der Saarburger Straße dauern zwei Monate länger

Kanzem · Die Saarburger Straße zwischen Kanzem und Wawern ist wegen Bau- und Kanalarbeiten noch immer komplett gesperrt. Die Fertigstellung verzögert sich. Anlieger ärgern sich über Autofahrer, die trotz der ausgewiesenen Umleitung über die B 51 den kürzesten Weg durch Seitenstraßen in Kanzem wählen.

Kanzem. "Ich will nicht der Sündenbock sein!", sagt ein Kanzemer, der nicht namentlich genannt werden will. Der Mann ist genervt von der monatelangen Vollsperrung der Saarburger Straße, die ihm erheblich mehr Verkehr vor der Haustür beschere. Er wohnt in der Saarstraße. Das ist eine Nebenstraße in einem Wohngebiet, die für viele Autofahrer zur Ausweichstrecke auf dem Weg nach Wawern geworden ist.
"Im Sommer waren es sogar Wohnmobile und Busse, also auch viele Auswärtige", kritisiert der Mann die "Dreistigkeit" von Fahrern, die nicht die Umleitung über die B 51 wählen, sondern sich den kürzesten Weg nach Wawern durch Kanzem suchen. Er spricht von "Idioten", die sich nicht an Verkehrsschilder hielten und selbst bei Schneeglätte viel zu schnell fuhren.
Der Grund für seinen Ärger sind die Sanierungsarbeiten an der Ortsdurchfahrt Kanzem. Die Bauarbeiten haben im Mai letzten Jahres begonnen, zunächst in der Brückenstraße, danach folgte die Saarburger Straße. Für den Ausbau und die Erneuerung der beiden Straßen veranschlagte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) eine Bauzeit von insgesamt neun Monaten (der TV berichtete) - der Zeitplan ist jetzt allerdings ins Wanken geraten. Die Arbeiten in der Saarburger Straße ruhten wegen des zweiwöchigen strengen Frostes.
Ralf Reger von der betreuenden Saarburger Straßenmeisterei nennt die Gründe für die Zeitverzögerung: Verantwortlich dafür sei nicht nur der komplette Stillstand der Arbeiten wegen des Winterwetters. "Wir mussten viele neue Leitungen für Kanal und Wasser verlegen." Diese Kanal- und Wasserleitungsarbeiten seien zwar von Beginn an geplant gewesen.
Die Untersuchungen waren aber erst "Zug um Zug" möglich, so dass sich "im Nachhinein herausstellte, dass viele Leitungen defekt waren und neue verlegt werden mussten". Reger schätzt, dass die Fertigstellung der Saarburger Straße mit Pflasterarbeiten und Straßenaufbau noch zwei Monate dauern wird. "Vor Ostern wollen wir es auf jeden Fall schaffen", sagt er. Sollte es erneut frieren, sei allerdings mit weiteren Verzögerungen zu rechnen.
Keine Änderungen gibt es laut Reger bei den veranschlagten Baukosten in Höhe von insgesamt 750 000 Euro. Das Land übernimmt 400 000 Euro, die Verbandsgemeindewerke Konz steuern 200 000 Euro und die Gemeinde Kanzem rund 150 000 Euro bei. Die Anwohner werden auch beteiligt. In der Saarburger Straße müssen sie zusammen mehr als 30 000 Euro aufbringen. Je größer ihr Grundstück ist, desto mehr müssen sie zahlen.
Auf Wunsch der Gemeinde wird die Saarburger Straße mit zwei Einbuchtungen versehen, die den Verkehr ausbremsen sollen. Trotz der Verärgerung des genervten Anliegers schlägt Ortsbürgermeister Dirk Burdjak versöhnliche Töne an. "Die meisten Anlieger sind sehr geduldig und freuen sich, wenn sie nach den Arbeiten eine schöne Straße haben werden."

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