Bauernmarkt wieder ein großer Besuchermagnet

Hermeskeil · Wenn Bauernmarkt ist, bleibt den Hermeskeilern ihr Glück mit dem Wetter treu. Am gestrigen Sonntag herrschte in der Stadt Hochbetrieb. Die Veranstalter schätzen, dass sich 8000 Besucher an den 110 Ständen und den offenen Geschäften in der Fußgängerzone umgeschaut haben.

Hermeskeil. Petra Wilhelm ist seit vielen Jahren mit ihrem Floristik-Stand Stammgast beim Hermeskeiler Handwerker- umd Bauernmarkt. Aus ihrer Sicht ist bei dieser Veranstaltung auf zwei Dinge Verlass: "Ich weiß, dass viele Leute hinkommen und man hier gute Geschäfte machen kann. Und vor allem scheint hier eigentlich immer die Sonne." Die 20. Auflage des Bauernmarkts lieferte der Frau aus dem saarländischen Elm gestern keinen Grund, an ihrer Meinung irgendetwas zu ändern. Und dieses Fazit wurde von vielen anderen Aussteller-Kollegen wie zum Beispiel Alois Birnfeld geteilt. Der Schäfer aus Olsdorf in der Eifel verkaufte Pantoffeln- oder Handschuhe aus Lammfell und sagt: "Mit dem Betrieb an meinem Stand bin ich zufrieden." Dabei standen die Vorzeichen gar nicht so günstig. Die Meteorologen hatten gestern aufkommenden Regen vorhergesagt. Stattdessen erlebten Aussteller und Besucher einen kühlen, aber durchgehend trockenen und teils sogar sonnigen Herbsttag, der gute Bedingungen für einen Einkaufsbummel bot. Vor allem am frühen Nachmittag war in der Innenstadt sehr viel los. Die meisten Schaulustigen sahen sich dabei zunächst auf dem Neuen Markt um. Denn dort hatte sich der Großteil der insgesamt 110 Anbieter gruppiert. Die Bandbreite der angebotenen Produkte aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Stark vertreten waren aber vor allem die Stände mit selbst gefertigtem Kunsthandwerk - etwa aus Keramik, Ton oder Metall. Ein Kennzeichen des Markts war wie gewohnt, dass die Besucher einigen Ausstellern sogar bei der Arbeit zuschauen konnten. Wenn beispielsweise Frank Schmitt aus Hermeskeil seine Schalen oder Kerzenständer drechselte, flogen die Holzspäne. Auch Korbflechter Wolfgang Galdziewski aus der Nähe von Daun war wieder mit dabei. Bei einem Bauernmarkt dürfen Naturalien nicht fehlen - so auch nicht in Hermeskeil. Abgesehen von den Leckereien für den Direktverzehr konnten sich die Besucher an etlichen Ständen mit Vorrat für die Speisekammer eindecken und selbst gemachten Schnaps, Honig, Marmelade, Äpfel und noch Etliches mehr mit nach Hause nehmen.Vereinzelte Kritik gab es lediglich deshalb, weil auch einige fliegende Händler unangemeldet beim Markt erschienen waren. Sie wurden mit ihren Kleiderständen aber an der Peripherie des Geschehens - in der Donatusstraße - postiert.Garniert wurde das bunte Markttreiben in Hermeskeil mit dem verkaufsoffenen Sonntag der heimischen Einzelhändler. Der Kundenzuspruch in den Läden war aus Sicht von Nadja Tafelmaier zufriedenstellend. "Wenn die Innenstadt so belebt ist, dann tut das auch den Geschäften gut", sagt die Sprecherin des Hochwald-Gewebeverbands."Mehr als zufrieden" war am Ende des Tages Claudia Fuchs. Die neue Leiterin der Tourist-Information hatte den Markt erstmals federführend organisiert. "Wir hatten großes Glück mit dem Wetter, und die Aussteller waren durchweg zufrieden." Wegen der Herbstferien und des angekündigten Regens sei es in der Stadt zwar "nicht ganz so vollgestopft" wie in den Rekordjahren gewesen. "8000 Besucher hatten wir aber auch diesmal ganz bestimmt", sagt Fuchs. "Ich habe vor 15 Jahren zum letzten Mal den Bauernmarkt besucht. Er ist inzwischen viel größer, und ich bin sehr angenehm überrascht über die Vielfalt der Angebote." "Für meine ganze Familie ist das heute hier ein schöner Sonntagsausflug. Ich finde es gut, dass es hier so viele Stände mit Kunsthandwerk gibt." "Ich komme jedes Jahr hier hin. Mir gefällt vor allem, dass es hier so viele regionale Sachen gibt und man keine Massenware - zum Beispiel aus China - findet." "Als Hermeskeiler freut man sich, dass mal so richtig Leben in der Bude ist. Man könnte so einen Markt ruhig zwei Mal im Jahr veranstalten." Umfrage/TV-Fotos (4): Axel Munsteiner

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