Bauplätze für Pellingen

PELLINGEN. Nun ist es amtlich: Der Rat der Gemeinde Pellingen hat die Erschließung des neuen Baugebiets "Höthkopf/Stückelgrube" in zwei Teilabschnitten einstimmig beschlossen. Außerdem sollen 55 000 Euro auf dem Friedhof investiert werden.

Die Arbeiten für den Vorstufenausbau des ersten Bauabschnitts mit rund 82 Bauparzellen sollen im Januar 2007 ausgeschrieben werden. Dass die Kuckucksuhr im Saal sich immer dann meldete, wenn es um Ausgaben ging, hatte wohl eher symbolischen Charakter. Dem Beschluss vorausgegangen waren - entsprechend einem Ratsbeschluss vom Oktober - erfolgreiche Verhandlungen mit den Ver- und Entsorgern (Strom, Gas, Wasser, Abwasser, Telekom), die eine umfassende Koordination der Vorarbeiten sicherstellen sollten. Haushaltslage ist nicht rosig

Ortsbürgermeister Dieter Hennen berichtete, die betroffenen Unternehmen hätten die notwendige Zusammenarbeit zugesagt und sähen keine Schwierigkeiten, ihre Erschließungsarbeiten in zwei, den jeweiligen Ausbaustufen angepassten Schritten vorzunehmen. Hennen begründete die Aufteilung in zwei Bauabschnitte mit der Kassenlage Pellingens: "Das gebietet die Vernunft, denn die Gemeinde muss bei den Erschließungskosten in Vorlage treten." Diese Kosten sind im Haushalt 2006 mit 741 220 Euro (unter anderem für Grunderwerb, Bebauungsplan, Ausgleichsflächen, Vermessung) angesetzt, die im kommenden Jahr einzustellenden Baukosten sind laut Investitionsprogramm "noch zu ermitteln". Da hatte es durchaus Sinn, dass der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeidne, Karl-Heinz Friede, als Vertreter der Verwaltung auf die "nicht rosige Haushaltslage" Pellingens hinwies. Auch Hennen war sich der knappen Kassen durchaus bewusst, als er den Entwurf des Investitionsprogramms leicht ironisierend als "Wunschkonzert" bezeichnete. Dass durchaus Interesse an der Realisierung des geplanten Neubaugebiets besteht, belegte Hennen mit der Mitteilung: "Bisher liegen 35 bis 40 Anfragen vor, rund 15 davon stammen von Pellinger Bürgern." In diesem Zusammenhang quittierten die Ratsmitglieder die Feststellung Hennens, dass die Aufteilung des Neubaugebiets in zwei Teilabschnitte auch deshalb sinnvoll sei, weil die Einwohnerzahl nicht explosionsartig wachse. Vorsorge traf der Rat bereits bei der Vergabe der Straßennamen: Im ersten Bauabschnitt ist an die Namen "In Burgund", "Am Denkmal" und "Am Höthkopf" gedacht. 55 000 Euro will die Gemeinde Pellingen ausgeben, um die Umgebung der Leichenhalle neu zu gestalten. Die Pflasterung soll ebenso erneuert werden wie die beiden neben der Halle in den unteren Friedhofsbereich führenden Treppen. Auch das Gelände hinter dem Gebäude soll neu hergerichtet werden. Einziger Lichtblick ist der Gemeindewald

Erwartungsgemäß trist war der "Bericht über die derzeitige Haushaltssituation der Ortsgemeinde Pellingen". Die Abweichungen vom ursprünglichen Haushaltsplan sind so gering, dass der Erlass eines Nachtragshaushalts überflüssig ist. Unverändert sind auch die Rücklagen: Sie betragen 0 Euro. Beigeordneter Frieden: "Die Spardose ist leer." Einen kleinen Lichtblick auf die allgemeine Kassenlage vermittelte der von Förster Bee vorgetragene und erläuterte Forstwirtschaftsplan. Die "fast stündlich" steigenden Holzpreise bescheren Pellingen im kommenden Jahr voraussichtlich rund 1700 Euro Überschuss (in diesem Jahr 340). Angesichts der steigenden Preise bezeichnete Bee den Gemeindewald als "Sparkasse" Pellingens. Brennholz soll, auch wegen der höheren Mehrwertsteuer, um einen Euro je Raummeter teurer werden und dann 25 Euro kosten. Ob ein neuer Jugendraum gebaut werden kann, steht laut Ortsbürgermeister Hennen in den Sternen. Erst für 2008 sind dafür 190 000 Euro angesetzt. Hennen: "Das ist ohne Zuschüsse nicht möglich."

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