Baustelle zerrt an den Nerven

Ayl · Die B 51 bei Ayl ist zwei Wochen länger gesperrt als geplant. Autofahrer müssen weiter eine Umleitung über Biebelhausen nehmen. Auf der Strecke verstopfen Lastwagen und Autos die Straßen. Die Anwohner fühlen sich belästigt.

Ayl. Es ist eng am Ortsausgang von Ayl in Richtung Biebelhausen. Ein Autotransporter quetscht sich an einem Lastwagen mit Auflieger vorbei. Eines der schweren Vehikel muss auf den Seitenstreifen ausweichen. Etliche Lastwagenfahrer sind mit eingeklappten Seitenspiegeln unterwegs. Oft spielt sich das Chaos direkt vor den Haustüren der Anlieger ab. Der Rückstau reicht weit nach Biebelhausen hinein.

Grund für das Gedränge: Die B 51 vor der Saarbrücke ist gesperrt, weil der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier sie sanieren lässt. Die Umleitung führt durch Ayl und Biebelhausen (der TV berichtete).

Bereits in dieser Woche hätte die Bundesstraße wieder einspurig befahrbar sein sollen. Doch der LBM sperrt zwei Wochen länger als geplant. Ab dem 5. November soll sie wieder befahrbar sein. Nun müssen die Ayler und Biebelhausener weiter den Umleitungsverkehr ertragen. Die Begründung: Sich stauendes Wasser hat den Unterbau aufgeweicht. Das Material muss ausgetauscht und zusätzlich eine Drainage gebaut werden. Diese Probleme seien bisher nicht bekannt gewesen. Das Projekt verteuert sich damit um 50 000 Euro. 700 000 Euro waren zuvor veranschlagt.

In Ayl stehen rot-weiß gestreifte Barken am Straßenrand. Denn die breiten Reifen schwerer Lastwagen haben die Banketten umgepflügt. "Es ist unglaublich", sagt Erich Maximini, der direkt an der Umleitungsstrecke wohnt. "In Stoßzeiten habe ich hier mal gezählt. Bis zu 400 Fahrzeuge waren es pro Stunde. Mindestens 20 schwere Laster waren dabei." Vor seinem Haus rollen täglich LKW über den Bürgersteig, setzten Randsteinen und Pflasterung zu.

Der Ayler Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger sagt: "Die Situation ist beängstigend. Die Straße ist sehr eng." Auf der Strecke gilt nun Tempo 30. "Nur leider halten sich weder Auto- noch Lastwagenfahrer daran", sagt Büdinger. Und dann sind da die Schäden. "Mit dem Kreis prüfen wir Schadenersatzansprüche gegen den Bund." Johannes Müller vom LBM sichert zu: "Die Schäden werden behoben."

Irritiert zeigten sich scheinbar Eltern aus Ayl, die bei der Grundschule St. Marien in Saarburg nach dem Schulbus gefragt hatten, der nun eine andere Route fährt. "Uns hat man erst in den Ferien kurz vor Unterrichtsbeginn auf Nachfrage informiert", sagt die stellvertretende Leiterin Viola Dellerie. Lediglich ein Infozettel habe am Donnerstag vor dem Schulstart in einem Bushäuschen gehangen. Dem widerspricht Joachim Huber, Niederlassungsleiter der Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft (RMV) in Trier: "Wir haben Schulen und Busunternehmen rechtzeitig informiert. Es gab genug Zeit, das an die Eltern weiterzugeben."

Unstimmigkeiten gibt es wegen der Baustelle allerdings zwischen dem RMV und dem LBM. "Es ist vereinbart, dass wir 14 Tage vor Baubeginn informiert werden. Diesmal waren es nur fünf Tage", sagt Huber. "Es wäre sogar gut gewesen, wenn wir noch vor Beginn der Ferien Bescheid gewusst hätten." Er würde sich wünschen, dass die 14-Tage-Frist grundsätzlich eingehalten werde. Johannes Müller bestätigt das. "Weil die Bauarbeiten sehr kurzfristig angesetzt wurden, war es diesmal tatsächlich etwas spät. Grundsätzlich wollen wir aber, wie vereinbart, 14 Tage vor Baubeginn informieren."

So geht es in Ayl nun weiter: Am 5. November wird die Anschlussstelle B 51/K 130 für zwei Wochen gesperrt (siehe Grafik). Der Verkehr läuft dann einspurig mit Ampelschaltung bis zur Brücke. Wenn die Arbeiten erledigt sind, wird der Abschnitt zwischen Brücke und der B 407 in Saarburg saniert. Auch dann regelt eine Ampel den Verkehr.

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