Baustellenchaos in Konz nur vorerst beendet - Weitere Bauabschnitte folgen 2016

Konz · Die Konzer Autofahrer ächzen wegen des Baustellen- und Umleitungswirrwarrs in der Stadt Konz. Doch seit Mittwoch hat das mit der Freigabe der Michael-Scherer-Straße ein Ende. Aber die Freude währt wohl nur kurz: Sowohl in Karthaus als auch auf der K 134 folgen im Frühjahr weitere Sperrungen.

 Die Michael-Scherer-Straße (K 134) ist nach einer mehrmonatigen Sperrung wieder frei (oben). Die in der Saarstraße (unten links) wird am 22. Dezember, die in Karthaus am 18. Dezember aufgehoben. TV-Fotos (3): Christian Kremer

Die Michael-Scherer-Straße (K 134) ist nach einer mehrmonatigen Sperrung wieder frei (oben). Die in der Saarstraße (unten links) wird am 22. Dezember, die in Karthaus am 18. Dezember aufgehoben. TV-Fotos (3): Christian Kremer

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Konz. Umleitungsstrecken oder Ampeln haben in den vergangenen Monaten das Bild in der Konzer Innenstadt geprägt. Michael-Scherer-Straße, Karthäuser Straße/Brunostraße, Bahnhofstraße und Saarstraße sind oder waren alle wegen Bauarbeiten ganz oder zum Teil gesperrt. Wer durch Konz gefahren ist, musste starke Nerven mitbringen. Sowohl Autofahrer als auch Anlieger von Umleitungsstrecken und Baustellen sind an die Grenzen ihrer Geduld gekommen. Das zeigt eine Facebook-Umfrage des Volksfreunds (siehe Extra).

Doch vor Weihnachten entspannt sich die Lage - allerdings nur vorerst. Am Mittwochmittag wurde die Michael-Scherer-Straße (K 134) für den Verkehr freigegeben. Am Freitag soll laut der Konzer Verwaltung auch die Karthäuser Straße wieder befahrbar sein. Doch die Freude über die Entlastung in der gesamten Stadt ist wohl nur kurz: In Karthaus steht 2016 der dritte Bauabschnitt zwischen Hubertusstraße und Merzlicher Straße an, 2017 geht es in der Trie rer Straße weiter. Auf der anderen Seite der Gleise beginnt ebenfalls der nächste Bauabschnitt. Der Kreis Trier-Saarburg wird die K 134 vom Lidl-Kreisel bis zur Eisenbahnbrücke nach Karthaus sanieren. Die Abstimmung mit den Konzer Verbandsgemeindewerken laufe, sagt Thomas Müller von der Pressestelle der Trier-Saarburger Kreisverwaltung. Er rechnet damit, dass die Bauarbeiten im Frühjahr beginnen - vemutlich wieder unter Vollsperrung.

Und auch die Anlieger der Straße Am Sprung haben nicht alles hinter sich. Nachdem die Straße nicht mehr als Umleitungsstrecke nach Roscheid dient, stehen Sanierungsarbeiten vor der Tür. Los geht es wohl schon im Januar. Dann ist auch dort die weihnachtliche Ruhe vorbei.
Noch vor den Festtagen - am Dienstag, 22. Dezember - soll die Sperrung der Saarstraße aufgehoben werden. Ebenfalls vor Weihnachten - wahrscheinlich am 23. Dezember - werden zudem die Bauarbeiten an der Oberemmeler Ortsdurchfahrt abgeschlossen. Die Asphalt-Tragschicht im derzeitigen Baustellenbereich sei dann aufgebracht, die Strecke werde befahrbar sein, heißt es bei der VG-Verwaltung.

Die Arbeiten in der Bahnhofstraße und in der Güterstraße dauern hingegen noch länger an. In der Güterstraße entsteht bis Juni 2016 eine Buswendeplatte samt Pendlerparkplatz. Die Tiefbauarbeiten in der Bahnhofstraße dauern voraussichtlich bis Mitte 2017.Meinung

Bessere Absprachen erwünscht
Die Bauarbeiten sorgen kurzfristig für Ärger, werten die Stadt langfristig aber auf. Trotzdem machen die zahlreichen Baustellen den Konzern zu schaffen. Besonders der parallele Ausbau von zwei der drei Hauptzufahrtsstraßen in die Innenstadt, der K 134 und der Karthäuser Hauptstraße, hätte langfristiger und besser aufeinander abgestimmt werden müssen. Eine nachhaltige Absprache aller Beteiligten wäre wünschenswert gewesen. Weil das augenscheinlich verpasst wurde, müssen sich Anwohner und Autofahrer auch 2016 mit ähnlichen Sperrungen herumschlagen. Dann wäre wenigstens eine frühzeige Informationspolitik angebracht,was aber gar nicht so einfach ist. Wenn es hart auf hart kommt, mischen schließlich bis zu fünf Behörden oder behördenähnliche Betriebe bei solchen Baustellen mit - von der Verbandsgemeinde bis zum Landesbetrieb Mobilität. Wer da den Durchblick bewahren will, muss fast ein Verwaltungsdiplom mitbringen. c.kremer@volksfreund.deExtra

Baustellenchaos in Konz nur vorerst beendet - Weitere Bauabschnitte folgen 2016
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Baustellenchaos in Konz nur vorerst beendet - Weitere Bauabschnitte folgen 2016
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Die Zitierten werden mit ihrem Facebook-Namen genannt, der nicht dem Klarnamen entsprechen muss. Sandra Dres: "Es macht langsam keinen Spaß mehr, durch Konz zu fahren, eine Baustelle nach der anderen und dann noch die ganzen Umwege, die man fahren muss." Hatie Kadr: ."Grundsätzlich finde ich es gut, dass die Straßen erneuert werden, habe aber mittlerweile auch den Eindruck, dass die Planung ziemlich unglücklich ist. Die Umleitungsausschilderung ist mangelhaft. Ich hoffe auf Besserung der Situation." Det Endres (Betreiber eines Fitnessstudios) beschreibt seinen Arbeitsweg, der ihn zu drei baustellenbedingten Umwegen zwingt - sein Fazit: "Man kann doch nicht sämtliche Straßen gleichzeitig erneuern! Das ist geschäftsschädigend für Selbstständige - und sehr, sehr ärgerlich für alle Bewohner von Konz!" Gunnar von Oesen: "Hauptsache, es wird überhaupt mal was gemacht. Darüber sollte man als erstes denken. Aber es gibt leider immer welche, denen man nichts rechtmachen kann." Doris Görzel: "So langsam reicht's den Anwohnern der Weinbergstraße. Durch die Umleitung haben wir natürlich ein viel höheres Verkehrsaufkommen. Manche fahren wie die Irren hier durch, kümmern sich um keine Geschwindigkeitsbegrenzung." Sascha Berweiler: "Eine bessere Abstimmung wäre von Vorteil gewesen. Denn eine Umleitung in einer Umleitung, bringt schon Ortskundige durcheinander." Chris Brech: "Im Prinzip sind die Bauarbeiten ja schon sinnvoll, aber man hätte sie nicht alle auf einmal machen müssen." Ähnlich äußert sich eine weitere Konzerin, die anonym bleiben möchte: "Ich komme in Konz ganz gut klar! Nur finde ich es unmöglich, dass sämtliche Baustellen zu gleicher Zeit in Angriff genommen werden. Dies hätte man keinem Konzer und auch gar nicht den Ortsunkundigen zumuten müssen." cmk

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