Bauwerk marode, Fronten verhärtet

Mit Unterstützung des Kreises treibt der Landesbetrieb Mobilität die Pläne für den Neubau der Wiltinger Saarbrücke am alten Standort voran. Die Gemeinde möchte aber, dass flussabwärts gebaut wird.

Wiltingen. Die Zeit drängt - und die Fronten bleiben verhärtet. Die Kreisverwaltung informierte am Montagabend den Kreisausschuss über den neuesten Stand in Sachen Brückenneubau bei Wiltingen. Die Saarbrücke sei in einem schlechten Zustand und man müsse schnell handeln, sagte Landrat Günther Schartz. Der Kreis will die Planung konsequent weiterführen, und das heißt: Neubau der Brücke am alten Standort. Nicht nur der schlechte bauliche Zustand drängt den Kreis zur Eile, auch ein Zeitlimit bei der Landesförderung. Laut Schartz könnte der erhöhte Landeszuschuss in Gefahr geraten, wenn durch eine neue Standort-Diskussion die abschließende Planung verzögert wird.

Gemeinde fordert: Alle Alternativen untersuchen



Unterdessen haben Gemeinde und Verbandsgemeinde beim Verkehrsministerium interveniert, um doch noch ihrem Ziel näher zu kommen: einem Brückenneubau an der Ortseinfahrt, etwa einen Kilometer saarabwärts Richtung Kanzem. Dies hätte den Vorteil, so Wiltingens Ortsbürgermeister Rommelfanger, dass der Ort unmittelbar mit der Brücke und dem Radweg angebunden wäre.

"Beide diskutierten Standorte liegen im Naturschutzgebiet; ich verstehe nicht, warum man unserem Anliegen nicht folgen will", sagt Rommelfanger. Die Gemeinde wartet täglich auf ein Antwortschreiben aus Mainz. Sie hofft, dass Minister Hering der Bitte um ein Gespräch nachkommt, in dem alle Alternativen erläutert werden sollen. Mitte Mai hatte Bürgermeister Winfried Manns Hering geschrieben, dass der Brückenneubau am alten Standort nicht von der Gemeinde Wiltingen akzeptiert werde, solange nicht alle Alternativen untersucht worden seien.

Auf Bitten des Kreisausschusses hatte sich auch der Landrat wiederholt mit Gemeindevertretern von Wiltingen getroffen.

Bei dem Gespräch am 22. April war es jedoch nicht zu einer Annäherung gekommen.

Für den Fall, dass es bei der Entscheidung für den alten Standort bleibt, fordert die Gemeinde eine Anbindung an das Radwegenetz über eine entsprechende Brücke, die nahe der Ortseinfahrt gebaut werden soll. Am Donnerstag, 21. August, stellt der Landesbetrieb Mobilität (LBM) die Brückenbau-Planung im Wiltinger Gemeinderat vor. Dann wollen auch die Gemeindeväter eine Stellungnahme abgeben. Bis dahin, so hofft man in Wiltingen, wird ein Antwortschreiben aus dem Ministerium vorliegen mit der Zusage, noch einmal die Standortfrage unvoreingenommen abzuwägen.

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