Bedenken der Eltern wurden nie ernst genommen

Schulpolitik

Zum Artikel "Der Schulzug für Hentern ist abgefahren" zur Schließung der Grundschule Hentern/Lampaden (TV vom 1. Juli):
Am meisten ärgert mich, dass die Verbandsgemeinde Kell auf Teufel komm raus die Schließung, trotz der ungelösten Probleme am neuen Standort Zerf und den sinkenden Schülerzahlen der Realschule plus, durchgeboxt hat. Das Ganze wurde damit begründet, dass die Keller Politiker es jetzt noch selbst in der Hand hätten, da nach der Kommunalreform andere über die Grundschulen der jetzigen VG Kell entscheiden würden. Sind wir nach dieser Reform denn nur noch Menschen zweiter Klasse, die dann alle wichtigen Dinge vor Ort von den Partnern der anderen Verbandsgemeinde aufoktroyiert bekommen?
Überall im Land setzen sich Politiker für den Erhalt ihrer kleinen Grundschulen ein. Unser VG-Rat macht genau das Gegenteil! Obwohl unsere Schulen in Hentern und Mandern nicht zu den landesweit 41 Schulen zählen, die auf dem Prüfstand stehen, werden sie aufgelöst. Die CDU-Fraktion im Landtag spricht sich für den Erhalt von kleinen Grundschulen aus, aber in unserem CDU-geführten Landkreis und in der VG hat sie für eben solche kleine Grundschulen die Schließung beantragt. Sowohl Bildungsministerin Hubig als auch ihr Staatssekretär zitieren mittlerweile dieses negative Beispiel Kell landauf, landab. Dass unser Dorf damit einen weiteren Schritt ins Niemandsland macht, interessiert die großen VG-Gemeinden offensichtlich nicht. Hier gilt wohl: Der Stärkere gewinnt. Das Motto "Lasst die Schule im Dorf, damit das Dorf lebt" wird mit Füßen getreten. Wir als Eltern wurden nie richtig ernst genommen, es wurde nie das Gespräch gesucht. Die Welt wird jetzt nicht untergehen, aber die Art, wie alles übers Knie gebrochen wurde, wird zumindest bei mir als betroffenem Vater noch lange nachklingen. Ich hoffe, dass unsere Kinder in Zerf einen guten Start haben und dort gut aufgehoben sind.
Gerd Justinger
Hentern

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