Bei Anruf Sammel-Taxi

Mehr Verbindungen in die Innenstadt: Die Roscheider sollen ab Dezember mit einem Anruf-Sammel-Taxi auch abends und an den Wochenenden zu den Konzer Bahnhöfen gelangen. Das hat der Stadtrat beschlossen.

Konz. Die von den Bürgern geforderte Anbindung des Konzer Höhenstadtteils Roscheid an das öffentliche Nahverkehrsnetz wird immer konkreter. Nach der Zusage, im Anschluss an die Sommerferien eine Schülerbuslinie von Roscheid zum Schulzentrum einzurichten (der TV berichtete), hat der Konzer Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, ein Anruf-Sammel-Taxi (AST) in den Abendstunden und am Wochenende bereitstellen zu lassen. Wenn die Kommunalaufsicht grünes Licht gibt, kann es ab Dezember damit losgehen.

Wagen kommt zur Bushaltestelle



Dabei handelt es sich nicht um ein gewöhnliches Taxi. "Es kommt nicht an die Haustür und auch nicht zu allen gewünschten Zeiten", erläuterte Stadtbürgermeister Karl-Heinz Frieden. Vielmehr ist es als Bedarfsbus zu verstehen. Wer das AST früh genug bestellt, wird es zu den auf dem Fahrplan ausgewiesenen Zeiten an der Bushaltestelle vorfinden. Das Konzer AST wird laut Frieden alleine die Linie zwischen Roscheid, dem Hauptbahnhof und dem Bahnhof Konz-Mitte bedienen. "Das ist ein reiner Zubringer- und Abholdienst."

Die Abfahrtszeiten des Taxis sind den Zugzeiten von und nach Trier angepasst. Nach Angaben von Joachim Huber, Niederlassungsleiter der RMV Rhein-Mosel-Bus in Trier, steht das AST montags bis freitags ab etwa 20.20 Uhr bis 0.15 Uhr stündlich zur Verfügung. Samstags kann es von etwa 14.20 Uhr alle zwei Stunden bis in die Nacht bestellt werden. Sonntags ist es ab zirka 8.20 Uhr zweistündlich bis 23.15 Uhr abrufbar. Die Fahrgäste müssen zu dem normalen Tarif einen AST-Zuschlag von zwei Euro zahlen.

Die Stadt muss ganz andere Summen aufwenden, um das neue Angebot zu finanzieren. Angenommen, es würden alle Fahrten von einem Fahrgast ausgenutzt, müssten rund 45 000 Euro beigesteuert werden. Im ersten Jahr ist mit einer 50-prozentigen Förderung durch das Land zu rechnen, sodass bei der Stadt ein Anteil von rund 23 000 Euro verbliebe. Sollte das AST nur jede zweite Fahrt bedienen, müsste die Stadt rund 11 000 Euro zuschießen. Stadtbürgermeister Frieden will noch mit der RMV verhandeln, inwieweit eine stärkere Beteiligung des Unternehmens an dem AST möglich wäre.

Konzer Unternehmen zeigen kein Interesse



Die hohen Kosten werden unter anderem dadurch verursacht, dass bei der Kalkulation ein Angebot eines Trierer Taxi-Unternehmens zugrundegelegt worden ist. Konzer Taxiunternehmen hätten kein Interesse am AST gezeigt, heißt es. Die Folge: "Die Trierer Taxis haben eine gewisse Anfahrt, die bezahlt werden muss."

Ähnlich wie bei der Einrichtung der Roscheider Schulbuslinie erinnert Stadtbürgermeister Frieden daran: "Die Roscheider müssen das auch nutzen." Sie selbst entschieden, ob das AST dauerhaft angeboten werde. Zunächst laufe es ein Jahr lang.

Mit Blick auf die Buslinie haben sich nach Angaben von Achim Lutz, Pressesprecher der Stadtverwaltung, inzwischen zehn Eltern für das Jahres- und sechs Eltern für das Monatsabo entschieden. Kurzentschlossene Interessenten können sich weiterhin bei der Verwaltung melden.

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