Bei Familie Speck ist was gebacken

KORDEL. Kurzweil und strapazierte Zwerchfelle garantieren die Theaterstücke des Kordeler Heimatvereins. Auch das diesjährige Stück "Bei Familie Speck ist was gebacken" sorgte für ein ausverkauftes Bürgerhaus.

Elke Schulte-Lüdeking schrieb das Stück eigens für die Theatergruppe an der Kyll und spielte auch gleich eine Doppelrolle. Als Roswitha Liebermann misstraut sie ihrem Ehemann, um ihn kurze Zeit später, verkleidet als Lola Popper, beim Seitensprung zu erwischen. Kathrinchen Speck (Käthe Mossem), die Hauptfigur des Stücks, erleidet das Schicksal vieler Hausfrauen. Ständig im Stress, Arbeit bis über die Ohren, ein Ekel als Mann, überzeugend und urkomisch dargestellt von Jürgen Hein, nervige und faule Kinder (Diana Mayer und Holger Schaan), die sich von vorne bis hinten bedienen lassen. Dazu kommt die Oma, als deren Markenzeichen der Ruf "Kathriiiiinchen!"durch das Haus schallt und deren größte Sorge die aktuelle und Korsettmode ist. Ramona Müllers sicherte sich mit ihrer gelungenen Oma-Darstellung manchen Szenenapplaus. Doch Rettung für Kathrinchen naht. Ihre Freundin Isabella Winklmoser (Waltraud Ensch) rettet sie aus dem tristen Alltag. Gemeinsam nehmen sie einige Tage Auszeit in Wien und lassen eine zunächst hilflose Familie zurück. Nach Irrungen und Wirrungen, Chaos und Turbulenzen, bei denen auch Norbert Beucher als Jupp Liebermann sein Fett weg kriegt, kehrt bei Familie Speck langsam die Erkenntnis ein, welche Leistung ihr arg strapaziertes Kathrinchen tagtäglich vollbringt. Und so geschieht im Hause Speck, wovon manche Hausfrau träumt. Zwar stolpernd, aber doch bemüht, entwickeln sich aus einer Horde Haustyrannen mündige Familienmitglieder. Und zum guten Schluss bekommt sogar die Oma noch einen jungen, gestählten Liebhaber - eine kurze, aber kernige Rolle für Olaf Endres.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort