Bei Rot wird's ziemlich laut

Wellen · Kinderspiele sind untrennbar mit Lärm verbunden, ihn einschränken zu wollen ist keine Lösung. Sinnvoll ist es jedoch, sich mit den Möglichkeiten des Lärmschutzes und den unterschiedlichen Lärmquellen zu befassen, um so den Geräuschpegel zu senken. Abhilfe soll die Lärmampel schaffen.

 Jetzt kann man Lautstärke auch sehen: Ortsbürgermeister Hans Dostert (links), Kindergärtnerin Klara Schuffenhauer (Zweite von links) und ihre Kollegin Susanne Hansen (rechts) sind dabei, als Annette Tornau (Mitte) von der Unfallkasse Rheinland-Pfalz die Lärmampel überreicht. Foto: Privat

Jetzt kann man Lautstärke auch sehen: Ortsbürgermeister Hans Dostert (links), Kindergärtnerin Klara Schuffenhauer (Zweite von links) und ihre Kollegin Susanne Hansen (rechts) sind dabei, als Annette Tornau (Mitte) von der Unfallkasse Rheinland-Pfalz die Lärmampel überreicht. Foto: Privat

Wellen. So ein Tag im Kindergarten kann ganz schön laut sein: bimmelnde Spielzeughandys, tutende Feuerwehrautos, lautes Geschrei, eine quietschende Schaukel. Kinderspiele sind von Natur aus eher selten leise. Jetzt können die Kinder auch sehen, wie laut sie sind. Die Unfallkasse Rheinland-Pfalz will dem Krach entgegenwirken mit einer Ampel, die Lärm für die Kinder und Erziehungskräfte sichtbar macht. Diese wird den Kindergärten kostenlos zur Verfügung gestellt.
Das Kindergartenteam der Mäusegruppe Wellen nahm die Gelegenheit wahr und nutzte die Lärmampel in einem Projekt. In einer Zeit, in der Kinder zahllosen Eindrücken und Wahrnehmungen ausgesetzt sind, ist es wichtig, die Kinder sensibel zu machen für das, was guttut - oder eben nicht. Sie sollen erkennen, dass sie auch selbst für ihren Körper und ihr Befinden Sorge tragen können und ihr Verhalten dementsprechend lenken.
Da in der Mäusegruppe des Öfteren Beschwerden über die Lautstärke aufkamen, nahm man das zum Anlass, gemeinsam mit den Kindern das Thema "Laut und leise" zu erarbeiten. Gezielte Angebote und Experimente, der Umgang mit Musikinstrumenten und Geräuschemachern sowie die Raumgestaltung machten die Kinder sensibel. Sechs Wochen lang wurde das Projekt mit einer Lärmampel unterstützt, so dass der Geräuschpegel auch visuell zu erkennen war.
Die Kinder erlebten unmittelbar, welche Auswirkungen ihr eigenes Verhalten auf ihre Umgebung hatte und konnten so eigenständig für eine angenehme Lautstärke in der Gruppe sorgen. Sie hörten genauer hin, das eigene Verhalten wurde geändert, die Atmosphäre in der Gruppe wurde angenehmer, die Kinder achteten mehr aufeinander und gingen rücksichtsvoller miteinander um. Das Projekt wurde begleitet von Klara Schuffenhauer und ihrem Team. Am Ende erklärten sich die Kinder damit einverstanden, ihr Projekt beim Wettbewerb der Unfallkasse Rheinland-Pfalz vorzustellen. Groß war die Freude, als Annette Tornau und Gerlinde Weidner-Theisen von der Unfallkasse Rheinland-Pfalz in der Mäusegruppe erschienen und die Lärmampel überreichten. red
Extra

Die Belastung durch Lärm wird immer mehr zum Problem. Er beschränkt sich nicht mehr nur auf Straßen und Plätze; er beeinträchtigt auch die Atmosphäre unter anderem in Schulen und Kindergärten. Um in diesen Räumen eine angenehme Spiel- und Lernatmosphäre zu schaffen, ist die Lärmampel entwickelt worden. Mit ihrer Hilfe kann die Geräuschkulisse kontrolliert werden, und die Kinder können sich besser aufs Spielen und Lernen konzentrieren. Ihr Lärmbewusstsein nimmt deutlich zu, und sie bekommen ein Gefühl dafür, wann es zu laut wird. red

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