Im idyllisch gelegenen Schützenhaus der St. Sebastianus Bruderschaft waren 15 Schützen zum Wettkampf um die begehrte Königswürde angetreten. Unter ihnen auch eine Schützin, Uwe Spaniers Ehefrau Rita. Lange machte sie ihrem späteren Königsgemahl das Leben sauer. Kommentar vom Bruderschaftsvorsitzenden Hermann Junk: "Wenn Rita gewonnen hätte, wäre Uwe jetzt Schützenkönigin. Mit dem Titel kann man leben." 183 Schuss wurden beim Königsschießen auf den hölzernen Vogel abgegeben. Nach 150 Schuss fiel der rechte Flügel. Das bedeutete für Reiner Oltmanns die Würde des ersten Ritters. Mit dem 98. Schuss hatte Uwe Merz zuvor den rechten Flügel zu Fall gebracht. Damit war er zweiter Ritter. "They never come back": Diese, wenn auch nicht mehr ganz so eherne Regel, gilt bekanntlich für schwergewichtige Boxweltmeister ebenso wie für herkömmliche Monarchen. Offenbar aber nicht für Schützenkönige. Für Uwe Spanier ist es die zweite Regentschaft, hatte er doch bereits vor drei Jahren die Königswürde schon einmal errungen. Beim Krönungszeremoniell dekorierte Exkönig Engelbert Rosenkranz den neuen Schützenkönig mit den Insignien seiner Macht, so auch mit einer schweren Halskette, bestehend aus den in Metall gravierten Daten derer, die sie schon trugen. Ebenso wie sein Nachfolger Uwe Spanier ist Fliesenleger Engelbert Rosenkranz Handwerksmeister. In Fell, so scheint es, hat das Handwerk nicht nur goldenen Boden, sondern auch ein scharfes Auge und eine ruhige Hand.