Beiträge für Trink- und Abwasser steigen

Kell am See · Die Verbandsgemeindewerke Kell am See sind finanziell nicht auf Rosen gebettet. Die Bürger sparen immer mehr Wasser, die Kosten für die Aufbereitung von Trinkwasser und Entsorgung von Schmutzwasser bleiben jedoch gleich. Gleichzeitig müssen enorme Summen in die Infrastruktur investiert werden.

Kell am See. "Um das Kostendeckungsgebot laut Gemeindeordnung einhalten zu können, erachtet die Verwaltung eine Erhöhung der Entgelte für die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung um 4,24 Prozent für unumgänglich", hat der Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Kell am See, Werner Angsten, vor seinem Rat eine Preiserhöhung begründet, die alle 9657 Bürger betrifft.
Mit der Anhebung dieser Kosten kommen auf einen Vierpersonenhaushalt mit einem Wasserverbrauch von 140 Kubikmetern und einer Grundstücksgröße von 800 Quadratmetern Mehrkosten von rund 42 Euro im Jahr zu.
900 000 Euro werden im Jahr 2012 in die Wasserversorgung und sogar 2,8 Millionen Euro in die Abwasserbeseitigung investiert. Als größte Posten nennt Angsten dabei die Erneuerungsmaßnahmen in Mandern, Lampaden und Schillingen. "Alle Kosten müssen von der Solidargemeinschaft der Bürger geschultert werden", sagt der Rathauschef. Mittlerweile habe die VG Kell bei der Abwasserentsorgung einen Anschlussgrad von 96 Prozent erreicht. Die VG-Werke kämen auch künftig nicht um Erhöhungen herum, um die Investitionsfolgekosten zu decken.
Eine weitere Erhöhung sieht Angsten durch den Wassercent auf die Bürger zukommen, der ab 2013 von der Landesregierung erhoben wird. Nach ersten Berechnungen wären das 12,5 Cent pro Kubikmeter Trinkwasser. Diese Abgabe soll dem Schutz der Gewässer zugutekommen.
Sehr gute Nachrichten konnte Angsten bei der Investition ins Freibad überbringen: "Der Landeszuschuss in Höhe von 400 000 Euro wird bereits im Januar ausgezahlt."
Harsche Kritik erntete der Wassercent bei CDU-Sprecher Klaus Marx: "Das ist eine Sauerei. Die stopfen doch nur Haushaltslücken." Er appellierte, doch bei der Wasser- und Abwasserwirtschaft Kooperationen mit den Nachbarkommunen einzugehen: "Mit der Faust in der Tasche stimmen wir dem Plan der VG- Werke zu."
Die SPD trage die Erhöhung mit, weil sie moderat ist, sagte Walter Rausch. Der Wassercent werde erst im nächsten Jahr fällig, und außerdem sei er gut für die Reinhaltung des Wassers. Rausch plädierte für eine Zusammenarbeit der VG-Werke mit Ruwer, Hermeskeil und Saarburg.
"Die moderate Anhebung ist gelungen", stellte Erwin Rommelfanger von der FWG fest. Auch die Junge Liste stimmte zu. Jens Anell sprach sich ebenfalls für eine Zusammenarbeit mit Ruwer aus. "Wir haben doch Wasser en masse. Warum verkaufen wir kein Tafelwasser?", fragte Dittmar Lauer von der CDU. So könne der Werke-Haushalt saniert werden.
SPD-Mann Rausch sieht im Campingplatz am Schwimmbad noch Potenzial: "Das ist doch ein Alleinstellungsmerkmal." Die Gemeinde soll um mehr Dauercamper werben.
Die Auswirkung der Badsanierung könne erst nach einer Saison beurteilt werden, findet Erwin Rommelfanger von der FWG. So sieht das auch die Junge Liste.

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