Gut ein Viertel der 250 Karthäuser Grundschüler sind Ausländer. Sie kommen aus 13 Nationen, wobei Russland, das ehemalige Jugoslawien, Vietnam und die Türkei am stärksten vertreten sind. Seit dem Schuljahr 2001/2002 bemüht sich die Einrichtung als Schwerpunktschule insbesondere um die Integration beeinträchtigter Kinder. "Dazu gehören nach unserem Verständnis nicht nur körperlich oder geistig beeinträchtigte Kinder, sondern auch die ausländischen Schüler", sagte Schulleiter Norbert Müller. Grund genug also, sich in einer Projektwoche mit den fremden Kulturen und Religionen zu befassen. Drei Tage lang malten, bastelten, kochten und backten die Kinder in 17 Arbeitsgemeinschaften. Statt Mathematik und Deutsch standen drei Tage lang russische Märchen und Spiele, asiatische Lieder und türkische Tänze auf dem Stundenplan. Die Ergebnisse stellten Schüler und Lehrer am Sommerfest vor. In verschiedenen Ausstellungen konnten die zahlreichen Besucher russische Strohpuppen, bunte Tiere aus Karton, die in der asiatischen Falttechnik "Origami" gebastelt worden waren, und Kopien berühmter Gemälde russischer Maler bewundern. Fremdländische Düfte und orientalische Musik erfüllten den mit bunten Flaggen aus aller Welt geschmückten Schulhof, der als Bühne für allerlei Vorführungen diente. Mit einem bunten, meterlangen Drachen aus Krepppapier, Karton und Besenstielen tanzten die Kinder zu passenden Klängen einen asiatischen Drachentanz. Am Stand mit türkischen Spezialitäten konnten sich die Besucher Plätzchen und Kisir, ein scharf zubereitetes Gemüse, schmecken lassen und das von den Kindern gestaltete, dazu passende Kochbuch kaufen. Viel Applaus gab es für die asiatische Zirkusakrobatik mit Einrad-Fahrern, Stelzen-Läufern und der Menschen-Pyramide aus 33 Kindern. Türkische Folklore-Tänze und Schattenspiele fanden ebenso begeisterte Zuschauer wie die Sketche der ausländischen Schüler. "Mit diesem Sommerfest haben wir einen Beitrag zur Integration ausländischer Kinder in unserer Gesellschaft geleistet und die Kreativität der Kinder gefördert", meinte der sichtlich zufriedene Schulleiter.