Benefiz-Aktion DGM-Sternfahrt in Oberbillig: Gutes tun und Freude daran haben

OBERBILLIG · Rundum gute Stimmung herrschte bei der Benefiz-Rundfahrt der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke (DGM). 200 Teilnehmer waren auf zwei und drei Rädern unterwegs im Gedenken an Marius Betz, der im November 2017 an einer Muskelkrankheit verstarb.

Fahrt mit göttlichem Beistand: Pater Andreas Müller vom Missionsverein Vincentiner schickt seinen Segen mit den Fahrern auf die Strecke.

Fahrt mit göttlichem Beistand: Pater Andreas Müller vom Missionsverein Vincentiner schickt seinen Segen mit den Fahrern auf die Strecke.

Foto: Herbert Thormeyer

Zum zehnten Mal ist mit einer Rundfahrt von Motorrädern und Dreirädern, den sogenannten „Trikes“, in Oberbillig an Marius Betz erinnert worden. Er erkrankte an Muskeldystrophie Duchène und verstarb mit nur 22 Jahren 2017 daran. Seine Eltern, Dorothe und Markus Betz, halten nicht nur die Erinnerung an ihren Sohn wach, sondern wollen mit der DGM-Sternfahrt auch weiter Geld für die Forschung an dieser bislang unheilbaren Krankheit sammeln.

Die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) organisiert diese Hilfe. Rund 200 Biker folgten am Wochenende dem Ruf zur Jubiläumsfahrt mit anschließendem Fest mit Bands, die allesamt kostenlos spielten. So auch die Triker „Old Souls“ aus dem Hunsrück. Ihr Administrator, Klaus Stephan, sagte: „Wir sind von der guten Sache motiviert worden.“ Man sei auch schon bei der Regenbogenfahrt in Temmels dabei gewesen. „Hier gibt es ein gemeinschaftliches Gefühl der guten Tat“, ergänzte sein Freund Roman Zelasny. Dabei schließt sich die gute Tat und die Gaudi nicht aus. Aber selten sind so viele Motorräder so beschützt und vom restlichen Verkehr abgeschirmt unterwegs gewesen. Die Feuerwehr sperrte ab, wo sie auf den fast 80 Kilometern durchkamen. Polizeimotorräder fuhren vorneweg und hinterher. Und mit dem Segen von Pater Andreas Müller vom Missionsverein Vincentiner konnte nun nichts mehr schiefgehen.  

„Die Polizei unterstützt diese wohltätige Aktion gerne“, freute sich der Leiter der Polizeiinspektion Saarburg, Harald Lahr, und appelliert angesichts tragischer Unfälle an Zweiradfahrer, auch im Alltag nicht zu „mutig“ unterwegs zu sein. Dem lautstarken Tross mit donnernden Motoren gab Ortsbürgermeister Andreas Beiling das Startsignal. Die Ortsgemeinde stellte den Festplatz am Moselufer, Strom und Wasser kostenlos zur Verfügung.

Zu den Klängen des Lieblingslieds des jungen Marius Betz, „You’ll never walk alone“ („Du wirst nie alleine gelassen“), in Oberbillig gesungen von Chris Steil, setzte sich der Tross in Bewegung. das Lied ist auch die Hymne des britischen Fußballclubs FC Liverpool und stammt ursprünglich aus dem 1945 uraufgeführten Musical „Carousel“ von Richard Rogers.

Markus Betz war froh, dass es endlich losgeht. „Noch nie war in all den Jahren der Weg bis zum Start so steinig“, beschrieb er das lange und wegen Corona verzwickte Genehmigungsverfahren mit vielen Auflagen. Landrat Stefan Metzdorf hoffte, dass das gesammelte Geld bald zu Forschungserfolgen führt, denn: „Hier handelt es sich um eine Krankheit, mit der die Betroffenen oft vergessen werden.“

Wie viel es geworden ist, können die Organisatoren direkt nach der Veranstaltung noch nicht sagen, aber jeder Euro hilft.

Weitere Infos:  www.dgm-sternfahrt.org

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