Beratung und Hilfe für Pflegende

Wenn ein Angehöriger etwa aufgrund einer Erkrankung pflegebedürftig geworden ist, ist jede Art von Unterstützung willkommen. Fragen wie "Welche Hilfe ist notwendig?", "Wer bietet sie an?" oder "Was kostet sie?" stellen sich dann. Antworten liefern die Pflegestützpunkte, von denen es in Trier und Trier-Saarburg zehn gibt.

 Seit kurzem bieten Gabriele Bukovsky vom Pflegestützpunkt Saarburg und ihre Kolleginnen pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen Hilfe an. TV-Foto: Hermann Pütz

Seit kurzem bieten Gabriele Bukovsky vom Pflegestützpunkt Saarburg und ihre Kolleginnen pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen Hilfe an. TV-Foto: Hermann Pütz

Saarburg. "Immer mehr Menschen brauchen im Alltag fremde Hilfe", sagt Gabriele Bukovsky, Beraterin im Pflegestützpunkt Saarburg. Wesentlicher Grund sei die demografische Entwicklung. "Die Leute werden im Schnitt älter als früher. Gleichzeitig steigt die Zahl derer, die irgendwann zum Pflegefall werden." Was aber ist zu tun, wenn etwa ein Angehöriger aufgrund einer Erkrankung langfristig betreut werden muss?

"Viele Menschen, die plötzlich mit dieser Situation konfrontiert werden, wissen nicht, wer ihnen helfen kann und wie sie Hilfe organisieren können. Das liegt daran, dass sich die meisten erst dann mit dem Thema Pflege befassen, wenn es sie selbst betrifft", erklärt Bukovsky.

An diesem Punkt setzen die Pflegestützpunkte an. 135 dieser von den Landkreisen, dem Land sowie den Kranken- und Pflegekassen getragenen Beratungseinrichtungen gibt es derzeit landesweit, zehn davon im Kreis Trier-Saarburg und der Stadt Trier. Erst vor rund drei Monaten wurde der Pflegestützpunkt in Saarburg eröffnet.

Gabriele Bukovsky, die dort zusammen mit zwei Kolleginnen als Beraterin arbeitet, erklärt: "Unsere zentrale Aufgabe ist, Menschen mit pflegebedürftigen Angehörigen, aber auch Betroffene, über Hilfsangebote in ihrer Nähe zu informieren und die benötigte Hilfe zu organisieren."

Mitarbeiter erkunden die Situation vor Ort



Dabei stehe am Anfang meist ein Telefongespräch. "Im Idealfall fahren wir dann zu den Leuten nach Hause um die Situation dort zu erkunden", sagt Bukovsky.

So könne etwa geklärt werden, ob die Pflege in den eigenen vier Wänden, zum Beispiel durch Angehörige, überhaupt möglich sei. Bei der Beratung durch die Mitarbeiter der Pflegestützpunkte geht es aber auch um ganz alltägliche Dinge.

Bukovsky: "Es gibt Menschen, die beispielsweise beim Einkaufen oder anderen Alltagsverrichtungen Hilfe brauchen. Wir klären dann, wer sie übernehmen kann."

Die Pflegestützpunkte arbeiten eng mit örtlichen Pflegediensten zusammen und beraten darüber hinaus bei finanziellen Fragen.

Bukovsky: "Wir erklären den Leuten, welche Unterstützung, zum Beispiel vom Sozialamt, ihnen zusteht und was sie tun müssen, um sie zu erhalten."

So gehört auch die Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen zum Beratungsangebot.

Letzteres wird nach Auskunft von Gabriele Bukovsky noch viel zu selten in Anspruch genommen. "Viele Leute wissen ganz einfach nicht, dass es uns gibt. Dabei ist unsere Beratungsleistung kostenlos und unverbindlich." Um ihren Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung zu steigern, wollen sich die Pflegestützpunkte am heutigen Mittwoch Interessierten vorstellen.

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