Bergwasser fürs Fellericher Plateau

Wasser aus dem Berg statt aus dem Boden: Die Golfpark-Investoren möchten den geplanten Golfplatz auf dem Fellericher Plateau mit Wasser aus einem Untertage-Steinbruch des Wellener Bergbau-Betriebs TKDZ beziehen.

Temmels/Tawern. Die luxemburgisch-belgischen Golfpark-Investoren arbeiten weiter an den Plänen für das 300-Millionen-Euro-Projekt auf dem Fellericher Plateau. In jüngster Zeit sind sie der Frage nachgegangen, wie der 27-Loch-Golfplatz besser bewässert werden könnte. Das ursprüngliche Konzept sah vor, das Golfpark-Gebiet mit Wasser aus eigenen Brunnen zu versorgen. Bürger hatten daraufhin unter anderem ihre Sorgen geäußert, dass der Grundwasserspiegel sinken könnte.

Jetzt präsentieren die Investoren einen anderen Vorschlag: "Das neue Versorgungskonzept stützt sich nun auf zwei Säulen: Die hauptsächliche Nutzung des anfallenden Niederschlagwassers sowie ergänzend die Einspeisung von Bergwasser vom Steinbruch der Trierer Kalk-, Dolomit- und Zementwerke (TKDZ) in Wellen, das bisher ungenutzt der Mosel zugeführt wurde", ist in einer Pressemitteilung zu lesen. Somit werde das Grundwasser im Bereich zwischen Mosel und Saar nicht berührt und das befürchtete Trockenfallen des Temmelser Kretenbaches ausgeschlossen.

Die Frage, von welchen Wassermengen die Investoren ausgehen, wird auch auf TV-Nachfrage nicht konkret beantwortet. "Über die genauen Verhältnismengen des Wassers kann derzeit noch keine verbindliche Aussage getroffen werden", lautet die Reaktion. "Das liegt an dem umfangreichen und sehr aufwendigen Berechnungsverfahren, mit dem die Menge an Niederschlag ermittelt wird." Dafür würden Informationen von mehr als 40 Jahren einbezogen.

Offenbar sind sich die Investoren aber schon recht sicher in ihren Plänen. Es gebe bereits eine Vereinbarung, das Wasser aus den TKDZ-Stollen auf das Plateau zu leiten.

Eine Qualitätskontrolle des Wassers habe bereits durch ein Labor stattgefunden. Das Ergebnis: "Eine Nutzung für die Bewässerung des Golfpark-Areals sei ohne jede weitere Behandlung oder Aufbereitung vertretbar."

Auch vonseiten der Fachbehörden wie der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord und dem Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) werde diese Art der Wasserverwendung begrüßt - so die Investoren. LGB-Chef Harald Ehses lässt sich im TV-Gespräch das jüngste Vorhaben der Golfpark-Geldgeber näher erläutern und kommt zum ersten Urteil: "Ich denke, grundsätzlich spricht nichts dagegen." Die Analyse des Wassers, die von den Luxemburgern in Auftrag gegeben worden ist, habe nichts mit den Wasserprüfungen zu tun, die das LGB zur Genehmigung anderweitiger TKDZ-Pläne bearbeitet. Dabei geht es um das Vorhaben, Teile des Josef-Stollens mit bergfremdem Material zu füllen (der TV berichtete mehrfach).

Bei einer Bürgerinformation in Temmels war die Frage der Wasserversorgung des Golfplatzes besonders kritisch diskutiert worden. Joachim Mimler, Ortsbürgermeister von Temmels, hält sich mit einem Urteil über das neue Konzept zurück. Er wisse nicht, wie die Versorgung bewerkstelligt werde. Außerdem sei das nur einer von mehreren Punkten, der beim Gesamtkonzept des Golfpark-Projekts vieles offen ließe. Solche Themen wie zusätzlicher Verkehr und Lärm gehören zu den Kritikpunkten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort