Bergwerk statt Couch

FELL. Zum ersten Mal hat sich das Besucherbergwerk Fell am Internationalen Museumstag beteiligt. Die Premiere war prompt ein Erfolg.

Auf eine Reise in die Vergangenheit begaben sich große und kleine Besucher am Internationalen Museumstag in Fell. Geschützt durch gelbe Helme und eingehüllt in regendichte Jacken, fuhren sie ins Besucherbergwerk Barbara-Hoffnung im Nosserntal ein: Lebensgroße Figuren dokumentieren dort die gefahrvolle Arbeit der Schieferbergleute. Eltern wollen Kindern Geschichte näher bringen

Lange Stollen und imposante Schieferhalden lassen die Ausflügler staunen. "Wir nutzen den Tag, um unseren Kindern Geschichte näher zu bringen", sagte Manfred Stein aus Trier-Zewen. Seine Tochter, die kleine Teresa, schielte nach der Figur "Bergmusiker", die, auch ohne Worte, viel über die dortigen Arbeiten erzählt. Sohnemann Julian hatte tausend Fragen, die Bergwerksführer Franz-Josef Grün anschaulich beantwortete. Denn: Als alter "richtiger" Bergmann, weiß er wovon er spricht. Auch Christian Brausch und Thomas Hecker (beide 26) aus Trier folgten Franz-Josef Grün vorbei an dunklen Schieferwänden in die höchste Abbaukammer des Nosserntals, den unterirdischen Dom. "Heute morgen haben wir beschlossen, dass wir einen couchfreien Sonntag einlegen", sagte Christian Brausch. Sie haben ihren Entschluss nicht bereut. So wie Andrea Wiesen aus Waldrach und Katja Krell aus Morscheid. "Ich bin beeindruckt von dem, was wir hier gesehen haben", sagte Katja Krell, während sie sich ihres Helmes entledigte. "Man darf sich nicht beklagen, wenn man sieht, unter welchen Bedingungen die Menschen früher gelebt haben", sagte Andrea Wiesen nachdenklich. Während die Erwachsenen über das Gesehene plauderten, vergnügten sich die Kinder Kai und Lara bei der organisierten Schatzsuche im Sandkasten. Der Fund: Katzengold. Schätze gab es auch im kleinen Museum neben den Toren zum Besucherbergwerk zu entdecken: Grubenlampen, Werkzeuge und Geräte aus Bergbau und Weinbau. Wer Wanderlust verspürte, war auf dem Grubenwanderweg richtig. Der 7,5 Kilometer lange Lehrpfad führt durch eine idyllische Landschaft vorbei an Loren, Halden und historischen Stollenbergwerken. Unentwegt beantwortete Theophil Schweicher, Betriebsleiter des Besucherbergwerks Fell, am Sonntag die vielen Fragen der interessierten Gäste. "Eine gelungene Premiere. Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz", sagte Schweicher, als sich die Tore zum Besucherbergwerk am "Internationalen Museumstag" schlossen. Bis zum nächsten Tag, wenn es für die nachfolgenden Zeitreisenden wieder heißt: Glück auf!

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