Berliner Sopranistin begeistert in Trassem

Für das sechste Waldkonzert ist Sopranistin Waltraud Heinrich eigens aus Berlin angereist. Im ausverkauften Trassemer Walderlebniszentrum erfreuten sich über 100 Zuhörer an Klassikern von Mozart bis Gershwin.

 Sopranistin Waltraud Heinrich singt sich beim Konzert im Walderlebnszentrum Trassem in die Herzen des Publikums. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Sopranistin Waltraud Heinrich singt sich beim Konzert im Walderlebnszentrum Trassem in die Herzen des Publikums. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Trassem. (dt) "Die Bretter, die die Welt bedeuten", liegen für die Sopranistin Waltraud Heinrich normalerweise beim Kammerchor des Rundfunksenders Rias in Berlin. Bei ihrem Auftritt im Walderlebniszentrum in Trassem ist sie allerdings auch von Brettern umgeben. Denn ganz aus Holz ist die schmucke Hütte errichtet, die an diesem regnerischen Sonntagabend als Rahmen für das sechste Waldkonzert dient. Försterei und Ortsgemeinde haben dort eine kulturelle Konzertreihe etabliert, die an Originalität ihresgleichen sucht.

Verschiedenste Musikstile wurden bereits vorgestellt, die spezielle Atmosphäre und eine einwandfreie Akustik prädestinieren die Waldhütte für Konzerte im kleinen Rahmen.

Diesmal hatte die virtuose Pianistin Sonja Kranich die Berliner Sopranistin Waltraud Heinrich als Verstärkung mitgebracht. Der erste Teil des Konzerts galt den "Klassikern": Werke von Strauss, Händel, Mozart, Offenbach und Rossini interpretierte Heinrich mit großem Charme, stimmlicher Eleganz und Kraft. Bei Paradestücken aus Georges Bizets Oper Carmen brillierte die Künstlerin und riss das Publikum - über 100 Zuhörer sorgten für eine Rekordbesucherzahl - zu Begeisterungsstürmen hin.

Einen imposanten Spannungsbogen erzeugte die Musikauswahl des zweiten Teils: Stücke von Jary, Bernstein und Gershwin, bekannte Welthits wie "Tonight" und "Summertime", ließen die Zuhörer in Erinnerungen schwelgen. "Gefühlvoll und voller Temperament", flüsterte eine Besucherin. Bei diesem Repertoire zeigte Waltraud Heinrich, dass sie nicht nur die höheren Töne beherrscht, sondern auch in tieferer Tonlage ein beachtliches Timbre entwickelt. Zum Abschluss wagte sie sich mit "Torna a sorriento" und "Granada" erfolgreich an Stücke heran, die sonst nur Tenöre vom Schlage eines Carreras oder Domingo im Repertoire haben. Die Zuschauer dankten es ihr mit Bravorufen und stehenden Ovationen.

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