"Beschlüsse wurden nicht umgesetzt"

Perl-Besch · Versäumnisse in der Vergangenheit sind nach Worten von Perls Bürgermeister Ralf Uhlenbruch schuld an der Schließung der Bescher Grundschule. Beschlüsse des Gemeinderats seien nicht realisiert worden.

Perl-Besch. Einen Hoffnungsschimmer, die Schulen in Besch und Perl sanieren zu können, sieht Bürgermeister Ralf Uhlenbruch im Bildungsministerium. "Sollen beide Schulstandorte erhalten bleiben, geht dies nur, wenn das Land die Sanierungskosten für beide Schulstandorte übernimmt", sagte er in einem Gespräch mit dem TV. Erst dann ist die Gemeinde laut Verwaltungschef in der Lage, einen genehmigungsfähigen Haushalt zu erstellen. "Dies erst recht vor dem Hintergrund weiterer notwendiger Investitionen auch in Besch." Diese schätzt er auf rund eine Million Euro. Die Kritik von Bildungsminister Ulrich Commerçon weist er als unangebracht zurück. Dass der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss über die Schließung der Grundschule Besch ohne Einbeziehung des Ministeriums trifft, hatte Commerçon als unüblich und wenig vertrauensbildend bezeichnet. Die Auflösung einer Dependance sei eine Maßnahme, die nur im Einvernehmen getroffen werden könne. Der Schulträger, die Gemeinde, müsse dies mit dem Ministerium vereinbaren.
Um die Angelegenheit mit dem Ministerium zu besprechen, habe er versucht, einen Termin noch vor der Gemeinderatssitzung am 22. März zu vereinbaren, sagt Uhlenbruch. "Eine kurzfristige Terminvereinbarung war vonseiten des Ministeriums nicht möglich. Mit einer E-Mail vom 14. März an das Ministerium wurde von der Gemeinde ganz konkret darauf hingewiesen, dass auch die Schulstandortfrage zur Diskussion steht." Dass Gemeinderat und Verwaltung jetzt mit dem Rücken an der Wand stehen und die Bescher Schule marode ist, begründet Uhlenbruch mit Versäumnissen in der Vergangenheit. "Seit 2007 ist auf Beschluss des Gemeinderates Geld für die Sanierung beider Schulgebäude in den Haushalt eingestellt worden - bis 2014 rund eine halbe Million Euro." Auch über die Reihenfolge sei sich der Rat einig gewesen: zunächst die Perler Schule, danach Besch. "Der Rat hat seine Hausaufgaben gemacht." Doch der Beschluss ist laut Uhlenbruch in den vergangenen sieben Jahren nie umgesetzt worden. "Wären dringend notwendige Arbeiten an dem Schulgebäude aus dem Jahre 1962 früher in Angriff genommen worden, wäre es heute nicht derart renovierungsbedürftig." Dass jetzt eine Entscheidung fallen musste, begründet der Bürgermeister mit der Notwendigkeit, einen Etat aufzustellen, einen Schulentwicklungsplan zu erstellen und die dringende Sanierung, seit Jahren überfällig, in Angriff zu nehmen. Eingebunden war das Bildungsministerium laut Uhlenbruch auch bei den Plänen, an dem Schulstandort in Perl eine Ganztagsschule einzurichten.

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