Beten unter einer Decke aus Stahlbeton

Der Grundstein für drei der Kirchen aus der Pfarreiengemeinschaft Saar-Mosel wurde 1910 gesetzt. Eine dieser Kirchen ist die Kirche St. Aper in Wasserliesch. Noch bis Mai feiert die Gemeinde dieses Jubiläum.

 Ferdinand Hein, Regina Sandfort, Pastor Jörg Dunsbach und Margot Harig neben dem 1910 gesetzten Grundstein in der Pfarrkirche St. Aper freuen sich auf das Festprogramm. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Ferdinand Hein, Regina Sandfort, Pastor Jörg Dunsbach und Margot Harig neben dem 1910 gesetzten Grundstein in der Pfarrkirche St. Aper freuen sich auf das Festprogramm. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Wasserliesch. (itz) "Das Besondere an der Kirche St. Aper ist, dass das Tonnengewölbe aus Stahlbeton gebaut wurde", erklärt Ferdinand Hein. Dieser Baustoff war vor 100 Jahren noch relativ selten, ergänzt der Autor der Festschrift "100 Jahre St. Aper Wasserliesch".

Geplant hatte den Neobarockbau der Trierer Architekt Peter Marx (1871 - 1958), der neben dieser Kirche rund 70 weitere Sakralbauten neu und umgebaut hat, beispielsweise auch die Pfarrkirche in Igel. Felix Korum (1840 - 1921), seinerzeit Bischof von Trier, weigerte sich, die Kirche zu weihen. Er schickte seinen Weihbischof Karl Ernst Schrod (1841 - 1914) zur Weihe.

"Wir haben im Mai mit unseren Jubiläumsfeierlichkeiten begonnen", sagt Pfarrer Jörg Dunsbach. Neben der Grundsteinlegung vor 100 Jahren habe man in Wasserliesch das 50-jährige Bestehen des Kindergartens sowie die Neugründung des Kirchenchores vor 25 Jahren gefeiert.

Das Festjahr endet mit einer Festmesse während des Pfarrfestes im Mai (siehe Extra). Neben der Pfarrkirche St. Aper feiern aus der Pfarreiengemeinschaft Saar-Mosel die St.-Amandus-Kirche in Konz-Könen und die Kirche St. Peter und Paul aus Tawern die Grundsteinlegung vor 100 Jahren. "Im Zuge der Industrialisierung waren die Bevölkerungszahlen in der Region vor 150 Jahren explodiert", berichtet Hein. So habe die Pfarrkirche St. Aper nach ihrer Fertigstellung Platz für rund 600 Gläubige geboten. "Von solchen Besucherzahlen an Sonntagen können wir heute nur noch träumen", sagt Pfarrer Dunsbach.

Aktuell stellt sich da eher die Frage, wie Kosten eingespart werden können: "Weil die Kirche unter Denkmalschutz steht, ist eine Wärmedämmung nur schwierig zu realisieren", glaubt Hein. Da ist sich Regina Sandfort, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, nicht ganz sicher: "Wir sollten zumindest mal prüfen, ob eine Wärmedämmung auf dem Tonnengewölbe statisch machbar ist."

ExtraDas Festprogramm der Pfarrgemeinde Wasserliesch bis zum Pfarrfest am 21. und 22. Mai: 21. Januar: Mundartabend in Wasserliesch, 9. April: Marschall und Alexander in Tawern, 11. März: Ausstellung zu 100 Jahre Pfarrkirche Wasserliesch - 1000 Jahre Pfarrei, 22. Mai, 10.30 Uhr: Jubiläumsmesse mit den Chören aus Tawern, Wasserliesch und Konz-Könen sowie einem Orchester. (itz)

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