Beuren will Windkraft notfalls einklagen

BEUREN. Das war zu erwarten: Beuren hat als bisher einzige Ortsgemeinde innerhalb der Verbandsgemeinde Hermeskeil die Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplans abgelehnt. Bürgermeister Manfred Köhl und der Rat unterstreichen damit ihre Entschlossenheit, weiter um die Windkraft zu kämpfen.

Manfred Köhl hat den Gemeinderat geschlossen hinter sich. Elf Ja-Stimmen und eine Enthaltung bestätigten seinen Kurs: Der Beurener Ortsbürgermeister weigert sich weiterhin, das Windkraft-Gutachten der Verwaltung und den darauf beruhenden Entwurf eines Flächennutzungsplans zu akzeptieren und fordert die Zulassung von Windrädern auf Beurener Gemarkung (der TV berichtete). In der vom Verbandsgemeinderat beschlossenen Fortschreibung des Flächennutzungsplans sind inBeuren keine Standortflächen für Windenergieanlagen ausgewiesen. "Diese Entscheidung wurde jedoch durch Bedingungen ergänzt, sich im Sinne der Ortsgemeinde Beuren wieder mit der Sache zu befassen", betonte Köhl. Zu den Bedingungen gehören Veränderungen der Kriterien des Landes Rheinland-Pfalz für die Zulassung von Windkraftanlagen und der Erlass einer Ausnahmegenehmigung für die Gemeinde Beuren, in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück solche Anlagen bauen zu dürfen. "Der Antrag, von den Bestimmungen der Naturpark-Verordnung Saar-Hunsrück befreit zu werden, liegt der zuständigen Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz vor", betont Köhl. Denn Beuren will seine Windräder mitten in den Naturpark setzen. Die Fläche ist allerdings nur wenige Meter von der Autobahn A1 entfernt. "Aus unserer Sicht ist nicht zu verstehen, weshalb die Immissionen des Straßenverkehrs weniger schädlich sein sollen als das vom Wind bewegte Drehen der Rotoren einer Windenergieanlage." Ortsbürgermeister Köhl wurde vom Rat beauftragt, die besagte Genehmigung notfalls auf dem Rechtsweg einzuklagen.Bürgermeister bietet Ausgleichsfläche an

"Wir bieten weiterhin eine Ausgleichsfläche an, die aus unserer Sicht mehr Vorteile für Natur- und Landschaftsschutz bietet", so Köhl im Gespräch mit dem TV . "Man könnte das Tal des Grenderichbachs auf einer Länge von fünf Kilometern als Naturschutzgebiet ausweisen." Dazu müsste allerdings die ursprüngliche Führung des Gewässers wieder hergestellt werden. Der übermäßige Fichtenbewuchs müsste reduziert werden. An seiner Stelle würde ein Mischwald kultiviert. Langsam könne dann die für das Tal typische Flora und Fauna zurückkehren. "Der früher einmal üppige Fischbestand im Bach könnte sich wieder regenerieren." Mit der Ausweisung von Windenergiestandorten, wie sie Beuren vorschlägt, würde demgemäß der Natur und der Landschaft entscheidend mehr geholfen, so die Beurener Argumentation.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort