Anschubsen und los geht es. Das Karussell hat es den Kindern angetan. Es ist das älteste unter den Spielgeräten - und der absolute Favorit. Flink klettert Hannah das Klettergerüst hoch, und mit Karacho gleitet sie die Rutsche hinunter. Sina schlägt Purzelbäume über einer Stange. "Toben, Rennen und Klettern haben großen Einfluss auf das Selbstbewusstsein der Kinder. Die körperliche Bewegungsfähigkeit ist auch für die Intelligenzentwicklung und den Hirnaufbau von Bedeutung", sagt Erzieherin Heike Gesellchen. Im Hinblick auf eine angemessene Gesamtentwicklung der Kinder sei ein Spielplatz Gold wert. Das Kindergartenteam messe dem motorischen Bereich die Bedeutung zu, die ihm zustehe. "Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren gravierend geändert", sagt Heike Gesellchen, die seit 15 Jahren den viergruppigen Kindergarten leitet. So fehlten heute vor allem gefahrlos nutzbare Bewegungsräume im näheren Wohnumfeld, die spontan bespielt werden können. "Aus diesem Grund sind gezielte Angebote wie unsere Spielanlage sehr wichtig. Leider wird der kognitive Bereich, der natürlich auch sehr wichtig ist, heute zu sehr betont", sagt Heike Gesellchen.Vielfalt und Weitläufigkeit

Der Kindergarten verfügt über die gesamte Palette der Spielplatzklassiker wie Rutsche, Sandkasten und Klettergerüst. Das großflächige Gelände hinter dem Kindergarten Angela Merici mit den bunt angemalten Spielelementen bietet das, was Kinder brauchen: Raum für Bewegung. Während der Kindergartenspielplatz wegen seiner Vielfalt und Weitläufigkeit auch Jungen und Mädchen aus dem Ort anlockt, lässt der Spielplatz im Schweicher Ortsteil sehr zu wünschen übrig. Zwar liegt er idyllisch in Bäume eingebettet, doch einige Spielgeräte weisen erhebliche Mängel auf. Eine Wippe ist reparaturbedürftig, und unter dem multifunktionalen Spielturm inklusive Rutsche liegt ein wahllos angehäufter Steinhaufen. Farblos wirkt der Platz und wenig anziehend. Verena Reusch (11) erzählt, dass der Spielplatz vor allem ein Treffpunkt für Jugendliche ist und viele jüngere Kinder von einer Kletter- oder Rutschpartie dort abhält. Als Kleinkind war sie öfter mal dort, hat im Sandkasten gebuddelt und geschaukelt. Für die älteren Jungen und Mädchen sei er sehr unattraktiv. "Ein paar neue Geräte auch für ältere Kinder wären nicht schlecht", wünscht sich Verena. Denn manchmal packt sie der Wunsch nach Klettern und Rutschen. Dann fährt sie auf den Abenteuerspielplatz nach Kenn oder zu den Spielanlagen der Landesgartenschau. Von dem, was es in Schweich-Issel zu sehen gab, ist TV -Maskottchen Lucky nur teilweise überzeugt. Daher nur zwei Tatzen.