Jahresbericht städtischer Einrichtungen Neuer Name fürs Hermeskeiler Jugendzentrum und viel Zuspruch für die Bücherei
Hermeskeil · Die Leiter von Jugendzentrum und Stadtbücherei in Hermeskeil blicken sehr positiv auf das Jahr 2019. Beide Einrichtungen verzeichnen einen Anstieg bei den Besucherzahlen. Eine Namensänderung steht bevor.
Dem Keller der Grundschule trauert niemand so richtig nach. Anfang Mai zog das Hermeskeiler Jugendzentrum von dort in ein renoviertes, neu ausgestattetes Domizil Am Vogelgesang. Das hat laut Stadt-Jugendpfleger und Zentrumsleiter Martin Strube die Besucherzahlen gesteigert. „Pro Tag kommen im Schnitt 25 bis 30 Jugendliche, bis Jahresende werden es insgesamt etwa 5300 gewesen sein“, berichtete er im Gesellschaftsausschuss der Stadt. „Das wäre die beste Besucherzahl seit 2013.“
Montags bis donnerstags von 13 bis 19 Uhr und freitags von 13 bis 18 Uhr können Jugendliche aus Hermeskeil und Umgebung im Zentrum Billard, Darts, Kicker oder Tischtennis spielen. Es gibt ein kostenfrei nutzbares Internetcafé und eine Küche. Strube organisiert den laufenden Betrieb, hilft bei Hausaufgaben oder dem Umgang mit dem PC, ist Ansprechpartner bei Problemen. In diesem Jahr hätten seine Schützlinge bei einer Kleidersammlung für Bolivien geholfen, berichtete der Jugendpfleger. Für 2020 wünsche er sich noch eine bessere Schalldämmung der neuen Räume: „Zurzeit ist es extrem laut.“ Auch eine Beleuchtung der Außentreppe und ein Klimagerät für den Sommer fehlten noch. Stadtbürgermeisterin Lena Weber (SPD) erklärte, dass man wegen des Schallproblems schon Gespräche mit der Verwaltung führe.
Zum Namen des Zentrums wagte Strube einen Vorstoß: „H-Town passt meiner Ansicht nach nicht zu einem Jugendzentrum. Manche denken dabei an weniger schöne Dinge.“ Als Alternative schlug er JuHuU vor – eine Abkürzung für „Jugendliche aus Hermeskeil und Umgebung“. Damit zeige die Stadt, dass auch Nutzer aus den Dörfern willkommen seien. Der Ausschuss stimmte zu.
Positives über 2019 hatte auch die Leiterin der Stadtbücherei, Marion Adams, zu berichten. Die Bibliothek umfasst etwa 7700 Medien, darunter auch DVDs, Hörbücher, Zeitschriften und Gesellschaftsspiele. 18 000 Ausleihen gab es laut Adams in diesem Jahr. 6225 Besucher habe sie bisher registriert, davon waren 144 neu dabei – „40 mehr als im Vorjahr“.
Organisiert wurden 39 Veranstaltungen, meist außerhalb der regulären Öffnungszeiten (Montag und Freitag 15 bis 17 Uhr, Donnerstag 9 bis 11 Uhr, plus ein Samstag im Monat). Allein mit der Reihe „Hermeskeil liest Krimis“, an der die Bücherei neben VG-Jugendpflege, Mehrgenerationenhaus und ehrenamtlichen Helfern beteiligt war, habe man 700 Menschen erreicht, sagte Adams. Stark nachgefragt würden auch die monatlichen AugenOhrenKinos. Außerdem biete die Einrichtung Bibliotheksführerscheine für Kita-Kinder, Workshops und Autorenlesungen an.
„Wir entwickeln uns immer mehr zur Familienbücherei“, stellte die Leiterin fest. Es kämen viele Eltern mit ihren Kindern. Steigend sei zudem die Zahl der Besucher aus den umliegenden Orten. Sehr gut funktioniere auch die Zusammenarbeit mit Kitas, Schulen, dem Familiennetzwerk Hafen und dem Mehrgenerationenhaus.
Für das kommende Jahr sei geplant, Leseausweise im Scheckkartenformat einzuführen. Außerdem werde die Bücherei 40 Jahre alt, weshalb es besondere Aktionen geben werde.