Bingen als Vorbild für Saarburg

Wie kürzlich bekannt wurde, will sich die Stadt Saarburg als Ausrichter der Landesgartenschau 2014 bewerben (der TV berichtete). Bei einem Informationsabend erzählte nun Birgit Collin-Langen, Oberbürgermeisterin von Bingen, über die Erfahrungen ihrer Stadt mit der Landesgartenschau 2008.

Saarburg. Bingen und Saarburg haben manches gemeinsam. So liegen beide Städte an Flüssen, und Weinbau und Tourismus spielen sowohl in Bingen als auch in Saarburg eine Rolle. Auch größenmäßig "liegen" beide Städte dicht beieinander: Bingen hat derzeit etwas mehr als 7000 Einwohner, Saarburg knapp 6500.

Bingen und Saarburg vergleichbare Fälle



Aber es gibt auch Unterschiede. Während die "Rhein-Metropole" bereits eine Landesgartenschau (LGS) - nämlich die im vergangenen Jahr - hinter sich hat, will sich die Stadt an der Saar nun als Ausrichter bewerben. Hintergrund der LGS-Bewerbung war beziehungsweise ist in beiden Fällen die Suche nach einer Nachfolgenutzung für ein größeres Gelände auf städtischem Gebiet - im Fall Saarburg die französische Kaserne in Beurig, die nach dem Abzug der Soldaten im kommenden Jahr frei wird.

Die Situation vor der Landesgartenschau 2008 in Bingen: Ein rund 24 Hektar großes Industriegelände am Rheinufer sollte umgestaltet werden. "Die Stadt alleine hätte das finanziell nicht machen können", erläuterte Bingens Oberbürgermeisterin Birgit Collin-Langen bei dem Informationsabend mit rund 50 Besuchern.

"Schon der Rückbau der vorhandenen Industrieanlagen hätte Unsummen verschlungen. Außerdem hätte es bestimmte Zuschüsse, beispielsweise für Grünanlagen, nicht gegeben."

Die LGS habe der Stadt Möglichkeiten eröffnet, "die wir so nicht gehabt hätten", betonte Collin-Langen. Insgesamt seien rund 32 Millionen Euro in die LGS geflossen, von denen die Stadt "nur" rund 7,9 Millionen Euro übernommen habe.

Dennoch sei die Stadt am Ende mit einem Plus von 500 000 Euro "weggekommen", und das habe nicht zuletzt daran gelegen, dass die tatsächliche Besucherzahl mit rund 1,3 Millionen um mehr als das Doppelte über den Erwartungen gelegen habe.

Gartenschau hat langfristige Effekte



Geblieben ist der Stadt Bingen von der Landesgartenschau 2008 ein Naherholungsgebiet mit großem Spielplatz am "Mäuseturm".

Ein anderer Teil des Ausstellungsgeländes soll der Wohnbebauung dienen. Geplant ist außerdem ein Hotel. Der Großteil der Fläche soll als Grünanlage erhalten bleiben. Nicht zu unterschätzen sei darüber hinaus der "nachhaltige Werbeeffekt" für die Stadt, wie Collin-Langen erklärte.

"So oft wie im vergangenen Jahr war Bingen bis dahin noch nie in den Medien präsent." Geblieben sind aber auch Folgekosten für die Unterhaltung des Geländes, die bei rund 60 0000 Euro liegen und die zum Teil durch Eintrittsgelder für einen Bereich der Anlage wieder eingenommen werden.

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