Biogas nicht vom Tisch

Trotz des Neins des Verbandsgemeinderates geben sich die Befürworter einer Erweiterung der Reinsfelder Biogasanlage nicht geschlagen. Mit Verbesserungen wollen sie Überzeugungsarbeit leisten.

Reinsfeld. (urs) Bedauern einerseits - Verständnis andererseits. In Sachen Biogas scheinen sich die Gemüter wieder beruhigt zu haben. Nachdem der Verbandsgemeinderat der geplanten Erweiterung der Reinsfelder Anlage erst einmal einen Riegel vorgeschoben hat, bemüht sich die Gemeinde nun um einen einvernehmlichen Weg. Ziel ist nach wie vor, künftig in Reinsfeld Biogas zu Erdgas aufzubereiten und dieses ins öffentliche Netz einzuspeisen.Das Nein zu dem vom Land unterstützten Modellprojekt sei sehr bedauerlich, sagt Ortsbürgermeister Rainer Spies. Bei Gesprächen im Anschluss an den 14 Tage zurück liegenden Beschluss sei aber das Verständnis für die geäußerten Bedenken schon gewachsen. Hauptkritikpunkte sind neben der Geruchsbildung die befürchtete höhere Belastung von Wegen sowie die Sorge, womit die Anlage wohl künftig "gefüttert" werden wird. Der Anlagebetreiber und die Stadtwerke Trier arbeiten laut Spies daher mit Hochdruck daran, "erhebliche Verbesserungen" zu erzielen. Mit diesen wolle man dann auf die Verbandsgemeinde zugehen und versuchen, Überzeugungsarbeit zu leisten. "Die Kommunen im Hochwald dürfen sich nicht auseinander dividieren lassen, sondern müssen zusammenarbeiten", sagt Spies.Vor zwei Wochen hat sich das noch anders angehört. Nach dem VG-Beschluss hatte Spies seinem Unmut freien Lauf gelassen und das Miteinander in Frage gestellt. Dass er das jetzt "moderater sieht als nach der Sitzung", begrüßt Bürgermeister Michael Hülpes. Auch er sei nach wie vor für die Erweiterung, wie er sagt: "Wir hätten landesweit Modell-Charakter." Doch seien die geäußerten Bedenken überzeugend gewesen, vor allem die Argumente von Bürgern in Höfchen oder Hinzert-Pölert, die schon heute von Geruchsbelästigungen betroffen seien.Das Projekt Nahwärmenetz Baugebiet Flachsheide II soll durch den momentanen Schwebezustand nicht ins Hintertreffen geraten - unabhängig davon, ob nun letztlich mit oder ohne Biogas. Ebenso gibt es eine Variante für den Fall, dass sich die Verbandsgemeinde mit der Sporthalle vor Ort nicht in dieses Netz einklinken sollte. Der Rat hat sich vorsorglich mit beiden Alternativen einverstanden erklärt. Allerdings wäre es wünschenswert, einen solchen Großabnehmer bei der Wohngebietsnahwärme mit im Boot zu haben, sagt Ralf Stüber vom Betreiber Encon Energiedienstleistungen.Diskutiert haben die Ratsmitglieder auch den Bau eines Autohofs am ehemaligen Kasernenstandort. Hierzu folgt, ebenso wie zu den übrigen Themen der Sitzung, ein Bericht.

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