Biogas soll noch 2009 ans Netz

An die 20 Bürger haben die Gelegenheit genutzt, sich über die weiteren Schritte in Richtung Bioenergiedorf Grimburg zu informieren. Pfalzwerke-Projektleiter Andreas Krebs hat das Ziel bekräftigt, noch 2009 ans Netz zu gehen und hat Fragen zur Preisgestaltung beantwortet.

 Das Informationsbedürfnis ist nach wie vor groß, wie der Andrang von annähernd 20 interessierten Bürgern bei der jüngsten Ratssitzung in Grimburg zeigt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Das Informationsbedürfnis ist nach wie vor groß, wie der Andrang von annähernd 20 interessierten Bürgern bei der jüngsten Ratssitzung in Grimburg zeigt. TV-Foto: Ursula Schmieder



Grimburg. (urs) Die Planung für das Bioenergiedorf Grimburg ist so gut wie abgeschlossen. Die Entwurfsplanung der Biogasanlage ist erstellt. Und die Trassenplanung für die Nahwärmeversorgung des Dorfes ist so weit gediehen, dass sie für die Ausschreibung verwendbar ist. Doch An-dreas Krebs, Projektleiter der Ludwigshafener Pfalzwerke, die in Grimburg 4,5 Millionen investieren wollen, hat bei einem Infoabend noch mehr Fakten im Gepäck. So soll der Spatenstich für die in drei Monaten zu errichtende Biogasanlage in sechs bis acht Monaten sein.

Vor annähernd 20 Grimburgern betont Krebs zudem, dass er es für relativ sicher hält, "dass wir noch im Dezember 2009 anschließen werden. "Wegen der ab 2010 geringeren Einspeisevergütung wäre das für das Projekt sehr wichtig. Aber auch mit der Verlegung der Nahwärmeleitungen solle noch im Herbst begonnen werden. Damit zeigt er anschlusswilligen Grimburgern eine Ziellinie auf, an der sie sich orientieren können. Denn mancher verfügt noch über einen soliden Heizölvorrat, den er zuvor verheizen möchte. Und diejenigen, die nach Bedarf tanken, können so besser kalkulieren, wie viel Liter sie wohl noch nachtanken müssen. Ob sie ihre Tanks später entsorgen oder einfach ungenutzt an Ort und Stelle belassen, ist laut Krebs der Entscheidung des Einzelnen belassen. Wer sich vertraglich für die Nahwärme entschieden habe, bekomme in jedem Fall seinen Anschluss, sei also betriebsbereit. Sobald der Ölvorrat aufgebraucht sei, könne er dann jederzeit ans Netz. Ein Bürger kritisiert, dass ihm der voraussichtliche Grundpreis von monatlich etwa 130 Euro zu hoch erscheine. Erst bei einem höheren Verbrauch sei die Nahwärme günstiger. "Da muss sich was ändern", regt er an, bei den Investitionskosten einzusparen. Auch dies verspricht Krebs zu prüfen.

Positiv bewertet er die annähernd 70 Rückläufe einer vor Weihnachten gestarteten Fragebogenaktion. Etliche Bürger hätten schon einen Vorvertrag angefordert. Die endgültigen Verträge sollen im Sommer mit einer Laufzeit von 15 Jahren abgeschlossen werden. Den aus dem Rat geäußerten Wunsch, an die Bürger einen Flyer mit ausführlichen Informationen zu verteilen, werden die Pfalzwerke wohl nicht erfüllen. Das sei sehr aufwendig, begründet Krebs. Alternativ schlägt er vor, einige gezielt geschulte Grimburger könnten vor Ort als Ansprechpersonen fungieren. Der Ratswunsch, dass bei den Ausschreibungen regionale Betriebe berücksichtigt werden, hat hingegen bessere Chancen. "Unsere Strategie ist es immer, die regionalen Kräfte zu bündeln", versichert Krebs. Schließlich müssten solche Anlagen ja auch gewartet werden. Bei der konventionellen Technik bedienten sie sich daher immer regionaler Anbieter.

Auf die Frage eines Bürgers, ob die Gemeinde von der Investition einen Vorteil haben werde, betont Ortsbürgermeister Franz-Josef Weber: "Die Gemeinde bekommt von den Pfalzwerken kein Geld. "Sie profitiere allerdings von den Steuern der künftigen Biogas-GmbH, aber auch indirekt: "Wenn es den Wirtschaftsunternehmen gut geht, geht es auch der Gemeinde gut."

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