Bis Mitte 2016 soll klar sein, wo es langgeht

Saarburg · Noch immer ist unklar, wie es mit der Jugendherberge (JH) Saarburg weitergeht. Das Haus ist seit März geschlossen. Bis Mitte 2016 wollen die JH-Verantwortlichen über den Standort Saarburg entscheiden. Auch wenn sie betonen, dass sie an der Saarstadt festhalten wollen, wird erstmals auch die Möglichkeit, dass dies nicht klappen könnte, ausgesprochen.

 Zukunft weiter unklar: Die Jugendherberge in Saarburg steht derzeit leer. TV-Foto: Friedemann Vetter

Zukunft weiter unklar: Die Jugendherberge in Saarburg steht derzeit leer. TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: (h_sab )

Saarburg. Die Jugendherberge in Saarburg fehlt. Das sagen übereinstimmend die Betreiber des Greifvogelparks, der Sommerrodel- und Sesselbahn, Geschäftsleute und Gastronomen. Sie alle haben in diesem Jahre gemerkt, dass ihnen Kunden fehlen (der TV berichtete mehrfach).12 000 Gäste pro Saison


Im März dieses Jahres hatte die Jugendherberge mit ihren 102 Betten und 12 000 Gästen pro Saison ohne Vorankündigung nach der Winterpause nicht mehr geöffnet. Aktueller Anlass waren brandschutztechnische Auflagen, doch hatte das Jugendherbergswerk bereits seit längerem überlegt, wie es mit dem in die Jahre gekommenen Gebäude weitergehen soll.
Nach Lösungen wurde gesucht. Nun sagt Jacob Geditz, Vorstandsvorsitzender der Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und Saarland: "Wir wollen nach wie vor den Standort Jugendherberge Saarburg erhalten. Ob und in welcher Weise dies möglich ist, wird und muss sich nach jetziger Sicht bis etwa Mitte nächsten Jahres entscheiden." Die Suche nach einer Lösung habe nach wie vor hohe Priorität. Zum jetzigen Zeitpunkt gehe er davon aus, dass für die Sanierung der Saarburger Jugendherberge keine Fördermittel zur Verfügung stünden. Geditz: "Insofern suchen wir nach kreativen und realistischen Lösungen, die für den Standort Jugendherberge Saarburg machbar und wirtschaftlich darstellbar sind. Hierzu sind weitere Gespräche und Kontakte notwendig." Mit der Saarburger Stadtverwaltung hat es bereits Verhandlungen gegeben. Sie dauern an.
Bürgermeister Jürgen Dixius sagt: "Wir arbeiten gemeinsam mit dem Jugendherbergswerk daran, eine Finanzierung für die umfangreiche Investition zu finden, die in jedem Fall für ein attraktives Jugendherbergs-Angebot notwendig werden wird." Der Verwaltungschef unterstreicht die Bedeutung der JH: "Dass in Saarburg auch in Zukunft eine Jugendherberge angesiedelt ist, halten wir sowohl aus touristischer Sicht für sehr wichtig als auch für die verschiedenen Freizeit-Einrichtungen wie die Freizeitbäder Saarburg, den Greifvogelpark, Sommerrodel- und Sesselbahn sowie für den Einzelhandel und die Gastronomie." Die Jugendherberge sichere Saarburg und der Region jährlich eine feste Besuchergröße, deren Wegfall sich in diesem Jahr deutlich bemerkbar gemacht habe.
Das spiegeln die Gästezahlen für Saarburg wider. Laut Stefanie Koch von der Saar-Obermosel-Touristik hätte die Zahl der Touristen 2015 aufgrund des Super-Sommers steigen müssen im Vergleich zum Vorjahr. Stattdessen ist sie deutlich gesunken und zwar um 3200 auf rund 30 000.
Koch appelliert noch mal an die Verantwortlichen: "Wir brauchen die Jugendherberge unbedingt. Die Nachfrage ist da. Der Stadt selbst tut sie gut." Ein ganzer Freizeitzweig sei von der Schließung betroffen, eine Schließung auf Dauer wäre eine Katastrophe.
Ob im JH-Gebäude künftig Flüchtlinge untergebracht werden, ist weiter offen. Laut Geditz könnte das Haus vorübergehend dazu genutzt werden. Dies lehnen Dixius und Teile des Verbandsgemeinderats ab. Sie möchten am dezentralen Unterbringungskonzept festhalten. Die Kreisverwaltung, deren Aufgabe die Unterbringung der Flüchtlinge ist, hat laut Sprecher Thomas Müller die Einrichtung jedoch weiter als mögliche Unterkunft auf ihrer Liste.

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