Bitte umsteigen an der Löwener Mühle

LANGSUR/MERTERT-WASSERBILLIG. Mit einem Kraftakt wollen die Grenzorte Langsur (Verbandsgemeinde Trier-Land) und Wasserbillig-Mertert (Luxemburg) ein bisher einmaliges Park-and-Ride-Angebot (P+R) für Berufspendler schaffen.

Urheber dieser Idee sind der Langsurer Ortsbürgermeister Karl Heinrich Orth und Bürgermeister Gust Stefanetti von Mertert-Wasserbillig. Zusammen mit Bürgermeister Wolfgang Reiland von der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land und Mitgliedern der Gemeinderäte unterrichteten sie in dieser Woche über den Stand des Projekts, das innerhalb der nächsten Jahre verwirklicht werden soll. Wasserbillig hat keine Kapazitäten mehr

Hintergrund ist die wachsende Zahl der deutschen Pendler, die täglich zur Arbeit in der Stadt Luxemburg fahren. Da dort jedoch das Parkplatzangebot immer weiter eingeschränkt wird, wechseln viele schon heute in Wasserbillig vom eigenen PKW auf die Bahn. Dieses Verhalten entspricht den Absichten der luxemburgischen Verkehrspolitik - die Verknappung des Parkraums und der Umstieg vom PKW auf den ÖPNV ist in Luxemburg politisch gewollt. Für den Wasserbilliger Bürgermeister Stefanetti hat diese an sich positive Entwicklung einen kleinen Schönheitsfehler: Wasserbillig erstickt werktags an geparkten Pendlerautos - Tendenz steigend. Die Parkmöglichkeiten im Ort sind weitgehend ausgeschöpft, und es wurde schon über den Bau eines Parkhauses nachgedacht. Dieses würde jedoch zusätzlichen Verkehr in das Nadelöhr Langsur-Wasserbilligerbrück/Mertert-Wasserbillig ziehen. Eine andere Lösung wäre ein P+R-Parkplatz an der B 49 bei der Löwener Mühle zwischen Igel und Wasserbilligerbrück. Allerdings wollen es die betroffenen Gemeinden nicht allein beim Parkplatz bewenden lassen, sondern plädieren angesichts der dort vorbeiführenden Bahnstrecke von Trier nach Luxemburg für eine Einbindung des Schienenverkehrs. Das Gesamtkonzept, das auch von der Verbandsgemeinde Trier-Land befürwortet wird, sieht vor: Bau eines P+R-Parkplatzes mit Bushaltestelle an der B 49 bei der Löwener Mühle. Bau eines Bahnhaltepunktes neben dem Parkplatz. Eine Unterführung (Kreisstraße 3) ist bereits vorhanden - ebenso eine Abbiegespur auf der B 49. Der Parkplatz könnte sowohl für die Bahn- und Busanbindung in Richtung Luxemburg als auch in Richtung Trier dienen. Er sollte zudem Stellflächen zur Nutzung als Mitnahmeparkplatz (Fahrgemeinschaften) bieten. Die beiden Gemeinden und die VG-Trier-Land sind fest entschlossen, dieses Projekt zu verwirklichen. Die Bürgermeister Reiland und Stefanetti sowie Ortsbürgermeister Orth berichten von ihren ersten Gesprächen mit den zuständigen Ministerien in Mainz und Luxemburg. Reiland: "Die Idee ist überall mit großem Interesse aufgenommen worden." Inzwischen seien die Ministerien wegen künftiger Abstimmungsgespräche auch untereinander in Kontakt getreten. Die Initiatoren des "Verkehrsknotenpunkts auf der grünen Wiese" sind also guten Mutes.

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