Blackout-Bilanz

SAARBURG. Der Stromausfall vom 2. September in der Region hat den Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde Saarburg in seiner ersten Sitzung nach der Wahl beschäftigt.

Wehrleiter Bernhard Klein förderte keine Top-Neuigkeiten ans Tageslicht, als er über den Stromausfall berichtete. Sein Fazit für die Feuerwehr: In der Verbandsgemeinde ist alles glimpflich verlaufen, außergewöhnliche Probleme hat es nicht gegeben und die gewonnenen Erkenntnisse werden in einen Einsatzplan einfließen, "um künftig noch besser gewappnet zu sein". Laut Klein wird eine "Prioritätenliste für besonderes Risikopotenzial" aufgestellt. Das Hauptaugenmerk der Feuerwehr habe auf dem Saarburger Kreiskrankenhaus gelegen. Von dort sei jedoch gleich zu Beginn Entwarnung gegeben worden. "Sie brauchen sich nicht um uns zu kümmern", habe es geheißen. Die Klinik verfügt über eine unabhängige Notversorgung. Sofort-Kontakt sei mit der Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes hergestellt worden. Vier Patienten, die zu Hause auf Beatmungsgeräte angewiesen sind, hätten ins Krankenhaus gebracht werden müssen, ein Risikopatient sei vorsorglich auf die Intensivstation gekommen. Drei landwirtschaftliche Betriebe hätten bei der Feuerwehr wegen Ausfalls der elektrischen Melkanlagen angefragt. Trotz Notstromaggregaten sei eine Fremd-Einspeisung mitunter nicht einfach. Die Freie Wählergruppe VG Saarburg (FWG) hatte um die Aufnahme des Punktes auf die Tagesordnung gebeten. Ein Problem in den Gemeinden sei, dass bei Stromausfall kein Notruf per Telefon abgesetzt werden könne, konkretisierte FWG-Ratsmitglied Franz-Josef Neises sein Anliegen. Als erste Anlaufstelle für Rat suchende Bürger würden sich die Gerätehäuser in den Ortschaften eignen. Trotz aller Hilfe seien die Bürger gefordert: "Wir haben ja unsere Feuerwehr" - nach diesem Motto darf laut Neises niemand im Ernstfall handeln. Bürgermeister Günther Schartz will das Thema bald mit den Ortsbürgermeistern und den Feuerwehren erörtern. Die Bevölkerung müsse sachlich und präzise informiert werden, gab Beigeordneter Leo Lauer zu bedenken. Die Anschaffung von bis zu zehn weiteren Funkmeldeempfängern - unabhängig vom Stromnetz - für die Wehrführer fand die Zustimmung aller Fraktionen. Die erforderlichen 3500 Euro könnten 2005 bereitgestellt werden. Nicht erst seit dem Stromausfall ist die Anbringung eines Funkmastes an der Außenwand des Sitzungssaals ein Thema. Dadurch kann die Funkverbindung der Feuerwehr in Richtung "Saarschiene" verbessert werden. Problemlos funktioniere die Verbindung zu den Obermosel-Gemeinden. Auf Unverständnis stieß ein Antwortschreiben der Deutschen Bahn (Koblenz), in dem es um fehlende Fahrscheinautomaten ging. Fahrgäste ohne Ticket (mangels Möglichkeiten auf kleinen Bahnhöfen und im Zug) werden aufgefordert, am Zielbahnhof den Fahrschein nachträglich zu lösen. Schartz: "Hierzu möchte ich mich nicht äußern. Wir haken in dieser diffusen Geschichte nach."

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