Die Federzeichnung der Züscher Künstlerin Ulrike Stimmler auf der Titelseite, zeigt die Brunnenanlage in der Ortsmitte von Zerf, die im Jahr 1980 erbaut wurde. Der Bau des Brunnens und die anstehende 1000-Jahrfeier war für den damaligen Ortsbürgermeister Engelbert Jücker Anlass genug, das Dorfgeschehen in einer Chronik zu dokumentieren. 25 Jahre später hält Manfred Rommelfanger die aktuelle Ausgabe in Händen. Eine vornehme Pflicht

"Es ist die vornehme Pflicht, dass ich das übernommen habe", sagt Autor und Ortsbürgermeister Manfred Rommelfanger, der seit seinem Amtsantritt im Jahr 1989 für den Inhalt der Chronik verantwortlich ist. In seinem Leitartikel blickt der Autor 500 Jahre zurück, und vergleicht den Aufstieg des Metzgergesellen Clas von Zerf bis zum Bürgermeister von Trier, mit der aktuellen Globalisierung. Durch eine Erbschaft wurde Clas von Zerf wohl zum reichsten Mann von Trier. Trotz seines zwielichtigen Charakters wurde Clas 1476 Schöffe von Trier. Clas hatte den Schöffenstuhl regelrecht erkauft." Sieben Jahre später wurde er einer der beiden Bürgermeister von Trier. Nach ständigen Streitigkeiten wurde der Zerfer im August 1483 aus dem Amt entlassen und sieben Wochen in Haft genommen. Als Clas einmal später nicht vor Gericht erschien, wurden seine Güter vom Kurfürsten konfisziert. Ohne Geld war Clas am Ende und starb im Jahr 1493. Reichtum vermag Stand und Charakter zu ersetzen. Eine moderne Variante des Prinzips "Geld regiert die Welt" sei die heutige Globalisierung. Die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse in der Ortsgemeinde werden auf den weiteren Seiten festgehalten. In den Kirchenbüchern der Gemeinde sind im abgelaufenen Jahr zehn Taufen und eine Trauung vermeldet. Die stark zurückgehenden Kinderzahlen machten die Schließung einer Gruppe im Kindergarten notwendig. Den größten sportlichen Erfolg verzeichnete die SG Zerf/Greimerath mit dem Erringen der Meisterschaft in der Kreisliga A und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga. "Es soll nichts verloren gehen, denn den Wert einer Chronik stellt man erst Jahre später fest", sagt Manfred Rommelfanger. Die Kosten der Chronik trägt die Gemeinde, das Heft wird kostenlos an alle Haushalte im Ort verteilt.