Blick über das Gängige hinaus
TRIER. (red) Der Friedrich-Spee-Chor Trier lädt im Mozartjahr ein zur Retrospektive. Als Gastdirigent wurde der Finne Timo Nuoranne verpflichtet.
Als ein junges Ensemble präsentiert sich der Speechor mit seinen 40 Jahren und etwa 100 Sängern zwischen sechs und 66 Jahren. Jung auch, weil er in seinen Konzertangeboten Wege geht, die Mut und die Fähigkeit zur Innovation erfordern. Der Blick über die Grenzen des "Gängigen" hinaus, der Versuch, Altes mit Neuem in einen inneren Dialog zu führen, geistliche Chormusik mit einem säkularen Gegenwartsbewusstsein zu konfrontieren - das sind mehr denn je die unverwechselbaren Kennzeichen der Chorarbeit des Friedrich-Spee- Chors, der von Professor Karl Berg begründet und seit 1993 erfolgreich von Martin Folz verfeinert und erweitert wurde.Musik im Spannungsfeld
Anlässlich des Mozartjahres widmet der Chor drei der diesjährigen Konzertprojekte dem großen Komponisten. Die Musik Mozarts steht dabei im Spannungsfeld mit der Musik der Moderne oder im Dialog mit den Vorbildern und Zeitgenossen des Komponisten. Im ersten Konzertprojekt "miserere", das am 19. März in der Pfarrkirche St. Laurentius in Saarburg aufgeführt wird, begibt sich der Chor auf eine Spurensuche nach dem jungen Mozart. Timo Nuoranne ist Gastdirigent
Für die musikalische Leitung des Abends hat der Friedrich-Spee-Chor das finnische Ausnahmetalent Timo Nuoranne als Gastdirigenten gewonnen. Nuoranne erhielt seine musikalische Ausbildung an der renommierten Sibelius-Akademie seines Heimatlandes Finnland und traf als Austauschstudent an der Königlichen Musikakademie in Stockholm mit so bedeutenden Persönlichkeiten wie Eric Ericson und Stefan Sköld zusammen, denen er wesentliche künstlerische Impulse verdankt. Als Dirigent wurde Nuoranne von zahlreichen hochkarätigen finnischen Chören verpflichtet, unter anderem vom Tampere Philharmonic Choir oder dem Finnish Radio Chamber Choir. 1999 wurde er in Finnland zum Chordirigenten des Jahres gewählt. Im Sommer 2000 stand er dem Estonian-Finnish Song Festival im estnischen Tallinn als künstlerischer Leiter vor. Das Passionskonzert mit dem Trierer Friedrich-Spee-Chor stellt Nuoranne ganz unter den Eindruck der Entwicklung der geistlichen Chormusik in Europa. Präsentiert werden Werke von Padre Giovanni Battista Martini, Mozarts Lehrer für Komposition in Bologna, seinem Vorbild, Johann Sebastian Bach, und Werke von Mozart, die in Kontrast zur nordischen Moderne gestellt werden. Begleitet wird der Chor vom Violoncellisten Moritz Reutlinger. Das Konzert ist am 19. März in der Pfarrkirche St. Laurentius in Saarburg und beginnt um 17 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt zwischen 5 und 10 Euro. Informationen und Kartenvorverkauf bei der Buchhandlung Volk in Saarburg oder beim Amüseum am Wasserfall, Am Markt 29, 54439 Saarburg, Telefon 06581/994642.
