Blicke in Omas gute Stube

HERMESKEIL. Das Tor zur Geschichte des Hochwalds steht offen: Hermeskeil präsentierte sein lang erwartetes Heimatmuseum am neuen Markt.

Zahlreiche geladene Gäste haben sich im Innenhof des neuen Hochwaldmuseums in Hermeskeil versammelt. Eine Eröffnung wird immer von Rückblicken begleitet: Von der ersten Idee über die langwierige und holprige Verwirklichung bis zur Eröffnung prägte das Heimatmuseum jedes Gespräch.Dabei fielen immer wieder zwei Namen. Museumsleiter Kurt Bach gilt wegen seines Engagements und seiner Fachkenntnis als Seele dieses Projekts - zusammen mit Edmund Schömer. Der Sammelleidenschaft des 79-Jährigen sei es letztendlich zu verdanken, dass sich Hermeskeil laut Landrat Richard Groß "zur Museumsmetropole entwickelt hat"."Ich konnte es nicht mehr mit ansehen, wie Sammler von Altertümchen das Kulturgut aus dem Hochwald wegschleppten." Edmund Schömer wollte dieser Entwicklung entgegenwirken und wurde selbst zum Sammler. "Wer mit dem Sammeln derart wichtiger Stücke anfängt, kann damit nicht mehr aufhören", sagt der Hobby-Historiker. "Denn Antiquitäten erzählen lebendige Geschichte." Edmund Schömer hat viele der jetzt im Hochwaldmuseum stehenden Exponate "gerettet". Jetzt stehen sie in dem schmucken neu eröffneten Museum.1994 wurde die Idee, ein Hochwaldmuseum zu errichten, zum ersten Mal laut, erinnert sich Stadtbürgermeisterin Ilona König. 794 000 Euro wurden in das Museum investiert. Das Land hat mit 404 000 Euro zur Verwirklichung des Projektes beigetragen, weil "wir von der Besonderheit des Projektes überzeugt sind", sagt Beatrice Lerch vom Referat Tourismus des Wirtschaftsministeriums Rheinland-Pfalz. Vor der offiziellen Eröffnung warfen die Gäste einen Blick in Omas alte gute Stube, ließen sich von der Realinszenierung der Arbeitswelt anno dazumal begeistern oder erfuhren einiges über die Entstehung des Hochwaldes und der umliegenden Dörfer. Jeder Besucher war begeistert: Das ist ein lebendiges Museum, in dem es viel zu entdecken gibt. "Mit dem sprechenden Museum heben sie sich vom traditionellen Heimatmuseen ab", lobte Lerch das antike Schmuckkästchen.Das von einem Büro aus Recklinghausen geplante Museum ist laut Renate Meyer, Vorsitzende des Fördervereins, "ein Kleinod, nach dem man lange suchen muss". Unermüdlich werde der Förderverein das Museum auch weiterhin ideell und finanziell unterstützen.Museumsleiter Kurt Bach will dafür sorgen, dass der Museumsbesuch zu einem echten Erlebnis wird. "Die Menschen sollen sich die Zeit gönnen, die Zeit ihrer Vorfahren lebendig werden zu lassen."Das Museum befindet sich im Direktorenhaus der ehemaligen landwirtschaftlichen Winterschule. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr, Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Eintritt: 3 Euro für Erwachsene, 1,50 Euro für Jugendliche.

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