Blühende Landschaften

Konz. Seit fünfundzwanzig Jahren sorgen die Hobby-Gärtner des Kleingärtnervereins für "blühende Landschaften" im Jeuchental. Die Gründungsmitglieder wurden geehrt.

Eine mannshohe Hecke begrenzt das lang gezogene Gelände, das von einem schnurgeraden mit Splitt bedeckten Weg geteilt wird. Rechts und links des Weges reihen sich die knapp 400 Quadratmeter großen Parzellen auf. Gemüse, Obstbäume und ein Meer von Blumen wachsen in den gepflegten Gärten.1978 hatten sieben Konzer Gartenfans den "Kleingärtnerverein Konz" gegründet. Bis sie ihre eigene Scholle beackern konnten, war es aber noch ein weiter Weg, musste doch zunächst ein geeignetes Gelände für eine Kleingartenanlage gefunden werden. Vier Jahre dauerte die Suche. "Unser Wunschgelände wäre auf dem Filzener Berg gewesen", bedauert der Vereinsbeauftragte Wilhelm Grüber, "dort bekamen wir aber keine Baugenehmigung für unsere Gartenhäuser".Auch im Konzer Stadtrat sei die Kleingartenanlage im Jeuchental nicht unumstritten gewesen. "Hier ist doch nur Wüste", hätten sich einige Ratsmitglieder ereifert, erinnert sich Altbürgermeister Hermann Hendricks. In seiner Amtszeit übertrug die Stadt das Gelände an den jungen Verein. Tonnenweise Boden trugen die Hobby-Gärtner ab, Drainagen wurden verlegt und das Gelände eingeebnet.Sechzig Arbeitsstunden musste jedes Vereinsmitglied jährlich erbringen, um das ehemalige Hundesportgelände zu kultivieren. Schließlich wurden zwanzig Gartenlauben in Reih und Glied fein säuberlich aufgestellt. Als "Bienenstöcke" oder "Munitionsbunker" seien die knapp 20 Quadratmeter großen Häuschen aus Fertigbetonteilen damals verspottet worden, erinnert sich ein Laubenbesitzer.Platz drei landesweit

Aus der "Wüste" haben die Kleingärtner mittlerweile ein blühendes Kleinod gemacht. Tomaten, Kartoffeln und Salat wechseln sich ab mit Obstbäumen, Stachelbeersträuchern und Blumen in allen erdenklichen Farben. Alle möglichen Accessoires vom Plastik-Reiher über Ton-Igel bis zum Terrakotta-Schwein bevölkern die Gärten. Mini-Windmühlen dürfen ebenso wenig fehlen wie der obligatorische, bunte Gartenzwerg.Nicht ohne Stolz präsentieren die Kleingärtner ihre Anlage. Vor zwei Jahren ernteten sie bei der landesweiten Aktion "Kleingärten im Städtebau" den dritten Preis, berichtet Wilhelm Grüber. Mit 20 aktiven Mitgliedern dürften die Konzer Kleingärtner zu den kleinsten ihrer Zunft landesweit gehören.Anlässlich der Jubiläumsfeier wurden die Gründungsmitglieder Irmgard Petersch, Waldemar Formella und Fred Lehmann mit der silbernen Ehrennadel des Landesverbandes der Kleingärtner geehrt. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Wilhelm Grüber und Vereinsvorsitzender Jochen Schulz geehrt. Bärbel Wagner erhielt für zehnjährige Vorstandstätigkeit eine Auszeichnung.

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