Blumen für die Pflege

SCHWEICH. Auch Helfer brauchen bisweilen Hilfe. So auch der Förderverein "Seniorenbetreuung in der Verbandsgemeinde Schweich". Um weiterhin helfen zu können, sucht der Verein dringend zusätzliche Mitglieder. Die jetzt gestartete "Aktion Sonnenblume" soll helfen, dieses Ziel zu erreichen. Der Hilferuf richtet sich an alle Bürger der Region. Durch eine Mitgliedschaft können Interessierte die Betreuung und Tagespflege im Altenheim St. Josef Schweich unterstützen.

Rund zehn Senioren sitzen beim gemeinsamen Frühstück im kleinen, behaglichen Speisesaal des Altenheims, als der Vorsitzende des Fördervereins, Karl-Heinz Josten, mit freudigem Erstaunen begrüßt wird. Denn er erscheint mit einem großen Strauß Sonnenblumen und überreicht jedem der Senioren eine Blume. Außerdem erfahren sie, was es mit der "Aktion Sonnenblume" auf sich hat. Ziel ist es vor allem, die Erhaltung der Tagespflege zu sichern. Seniorin Felicitas Klockner ist voll des Lobes: "Wenn man wie ich öfter in Krankenhäusern war, weiß man, wie man behandelt werden könnte, aber nicht wird. Die Tagespflege hier in St. Josef ist das Beste, was mir in letzter Zeit widerfahren ist." Eine derartige Aufmerksamkeit, Hilfsbereitschaft, ehrliche Anteilnahme und individuelles Eingehen auf den einzelnen seitens der Betreuer habe sie nicht erwartet. Gemeinsam mit Heimleiterin Elisabeth Kircher, Arno Frings, Regionalleiter der Franziskanerinnen von St. Josef, Petra Classen und Dirk Marmann vom DRK diskutierten die Vertreter des Fördervereins Karl-Heinz Josten, Alfons Köhnen, Günther Roeben, Manfred Leiendecker und Klaus Wagner über die bestehenden Defizite. "Als wir vor zwei Jahren den Förderverein gründeten, war unser Optimismus angesichts von über tausend Unterschriften begeisterter Bürger, die ihre Mitgliedschaft in Aussicht stellten, sicher begründet", sagte Josten. Auch die angepeilten fünfhundert Mitglieder seien bei 26 000 Einwohnern in der Verbandsgemeinde nicht unrealistisch gewesen. Bisher habe der Förderverein aber erst 120 Mitglieder. Zwar sei man bisher mit Spenden über die Runden gekommen, es fehlten aber die konstanten Mittel.Fahrdienst wird kaum gefördert

Josten zufolge ist die weit verbreitete Meinung, die Unterbringung in einer Tagespflege werde ähnlich finanziert wie die in einem Seniorenheim, nicht zutreffend. Nicht bedacht werde, dass die täglichen Fahrten kaum gefördert würden und die Kosten ohne den ehrenamtlichen Fahrdienst des DRK Schweich und die Mittel des Fördervereins nicht zu bestreiten wären. Rund 18 000 Euro hat der Förderverein seit seiner Gründung bereitgestellt. Im Schnitt werden 30 Senioren aus Schweich und den umliegenden Orten von vierzehn ehrenamtlichen DRK-Fahrern betreut. Zwei Wagen sind im Einsatz. "Die Unterhaltung und, wenn nötig, die Neuanschaffung der Fahrzeuge ist teuer. Zumal bei explodierenden Spritkosten", geben Petra Classen und Dirk Marmann zu bedenken. Die globalen Katastrophen der jüngsten Vergangenheit hätten bewiesen, dass die Spendenbereitschaft in Deutschland nach wie vor groß sei. Wichtig wäre es aber, dass auch die schleichend wachsende Not im eigenen Land mehr Beachtung fände. Info-Telefon: Karl-Heinz Josten, 06502/2117. Beitrittserklärungen bei der Verbandsgemeinde. Spendenkonto: Stichwort Aktion Sonnenblume. Raiffeisenbank Mehring-Leiwen, Konto Nummer 618 206 Bankleitzahl 685 617 71.

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