Bootstaufe am Saarburger Gymnasium - Rudern soll Teil des Sportunterrichts werden

Saarburg · Ein Schulruderzentrum mit allen weiterführenden Schulen soll in Saarburg entstehen. Der erste Schritt dafür ist gemacht: Das Saarburger Gymnasium hat zwei Boote - eins mit Motor und ein Ruderboot - angeschafft.

Saarburg. Taufpate Willi Weyer nimmt es mit Humor. "Ich war noch selten dazu aufgerufen, ein Boot zu taufen, das Der Boot heißt", sagt das Vorstandsmitglied der Stiftung Partner für Schulen in Trier und im Landkreis Trier-Saarburg. Anschließend gießt er unter Beobachtung Hunderter Schüler des Saarburger Gymnasiums etwas Saarwasser über das Motorboot. Den Katamaran hat die Stiftung für die Schule finanziert. Der Name stammt von einem Lehrer mit "englischem Humor", heißt es.

Hauptattraktion auf dem Schulhof ist an diesem Tag allerdings Remigus. Das ist das gebrauchte Ruderboot, ein Renndoppelvierer, den das Gymnasium mit Unterstützung des Fördervereins der Schule angeschafft hat. Remigus - dieser Name stammt von einem Schüler - wird denn auch von Michael Köbler vom Förderverein getauft. Er wünscht neben der obligatorischen "Handbreit Wasser unterm Kiel" viel Erfolg und orakelt: "Remigus - diesen Namen wird man noch hören - national, international, Cambridge!" Köbler erntet Gelächter und Applaus. Doch ganz abwegig ist seine Vorhersage nicht. Das Saarburger Gymnasium war im Rudern schon erfolgreich. Bereits zwei Mal ist ein Schülerinnen-Team bei "Jugend trainiert für Olympia" Landesmeister geworden. Dabei wird Rudern an der Schule erst seit zwei Jahren angeboten.

Hinter diesem Angebot steckt Christian Sirsch. Der Lehrer für Sport, Philosophie, Ethik und Erdkunde, der aus Wetzlar stammt und dort Trainer in einem Verein mit Leistungssportlern war, hat die Sportart an die Schule gebracht. Seit zwei Jahren können die Schüler in einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft (AG) den Wassersport lernen, 25 Jugendliche machen das. Schulleiter Raimund Leibold skizziert, wohin es gehen soll: "Wir wollen das Rudern in den Sportunterricht und die Schulpartnerschaften einbinden. Wir wollen ein Schulruderzentrum aufbauen." An Letzterem sollen die Realschule plus und die Berufsbildende Schule in Saarburg beteiligt werden.
Das Rudern in der Schule kam durch eine Kooperation mit dem Ruderclub Saarburg zustande. Der Club hat bislang die Boote gestellt. Nun hat die Schule das erste eigene Ruderboot. Im Katamaran wird der Coach die Ruderer begleiten. Für drei weitere Boote hat das Gymnasium laut Sirsch mit Hilfe weiterer Unterstützer das Geld bereits zusammen. Ein fünftes Boot ist das Ziel, das Geld dafür wird noch benötigt.

Rudern ist laut Sirsch ein Sport, den alle gut erlernen können, ob groß oder klein, Junge oder Mädchen, dick oder dünn. Der Lehrer ergänzt: "Rudern ist gut für den ganzen Körper." Die Haltemuskulatur von Rücken und Bauch, die am Schreibtisch in der Regel verkümmere, würde trainiert. Zu 95 Prozent gehe es ansonsten um Ausdauer. Und Spaß scheint beim Rudern mit von der Partie zu sein. Martha Goll (9. Klasse) sagt: "Es ist cool, über die Saar zu fahren. Man kann auch richtig schnell fahren." Ihre Zwillingsschwester Johanna ergänzt: Man muss sich anstrengen, das finde ich auch gut." Die Schwestern sind mittlerweile in den Ruderclub eingetreten.Extra

Die Kooperation mit dem Saarburger Gymnasium trägt zur Verjüngung des 91 Jahre alten Ruderclubs Saarburg bei. Die Vorsitzende Elisabeth Minninger-Löwe sagt: "Schüler, die verstärkt trainieren wollen, treten in der Regel bei uns ein." In den vergangenen zwei Jahren seien so etwa 30 Schüler zum Verein gekommen. Derzeit hat der Ruderclub rund 150 Mitglieder, davon 70 Jugendliche und Schüler. mai

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