Deutsche Waldtage Borkenkäfer, Klimastress, neue Baumarten

Wiltingen/Zerf/Serrig · Bei Waldspaziergängen haben Revierleiter des Fortsamts Saarburg mit rund 200 Gästen aktuelle Probleme in den Wäldern und Lösungsansätze besprochen.

 Förster Martin Bee mit interessierten Zuhörern auf einer Borkenkäferkahlfläche im Stadtwald Konz.

Förster Martin Bee mit interessierten Zuhörern auf einer Borkenkäferkahlfläche im Stadtwald Konz.

Foto: TV/Peter Schmitt, Forstamt Saarburg

Ein Bewusstsein schaffen für die Bedeutung des Waldes und dessen aktuell schwierige Situation – das war das Ziel der bundesweit veranstalteten Deutschen Waldtage. Förster des Forstamtes Saarburg haben bei Waldspaziergängen rund 200 Besucher über Entwicklungen in den Wäldern informiert.

Laut dem Forstamt hat der dritte Dürresommer in Folge den Anblick der Wälder deutlich verändert. Von Schädlingen befallene Fichten fallen durch ihre braune Farbe ins Auge. Borkenkäfer wie der Buchdrucker haben von der Trockenheit geschwächte Bäume reihenweise befallen. Um die Verbreitung der Käfer zu verhindern, wurden viele Fichten gefällt, aus dem Wald gebracht und in sicherer Entfernung gelagert. Oder das Holz wurde in ein Nasslager wie im Forstrevier Zerf-Greimerath gebracht. Förster Helmut Gödert erläuterte dort, wie ohne Einsatz von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln die Vermehrung der Käfer verhindert wird und das Holz für den Verkauf werterhaltend durch Berieselung mit Wasser konserviert werden kann.

Martin Bee vom Forstrevier Konz-Wiltingen erläuterte auf einer von Fichten geräumten Freifläche des Stadtwaldes Konz die Wiederaufforstung mit Eichen, Buchen, Bergahorn und Weißtannen. Die Zuhörer spürten selbst die klimatischen Unterschiede: Während es im Wald schön kühl war, gerieten sie auf der Freifläche ins Schwitzen. Neben der Hitze, erklärte Bee, erschwerten auch Schäden durch Wild den Aufwuchs junger Pflanzen, die deshalb durch Zäune geschützt würden.

Im Forstamt Saarburg sind mittlerweile 85 Prozent Mischwälder. In Nadelholzreinbestände werden Buchen gepflanzt oder Weißtannen in reine Buchenwälder. Beispiele dafür zeigten Joachim Haupert im Forstrevier Klink sowie Benedikt Gödert im Forstrevier Saarburg-Tobiashaus. In Palzem machte Förster Peter Strupp auf die bereits in den Wäldern vorhandenen Potenziale an natürlich aufkommenden Mischbaumarten aufmerksam. Stefan Riss vom Forstrevier Serrig und Johannes Gödert in Schillingen zeigten, wie mit Hilfe anderer Baumarten wie der Fichte die verlichteten Flächen als Wald aufrecht zu erhalten sind.

In den Forstrevieren Kell-Waldweiler und Freudenburg-Trassem werden die Waldspaziergänge am Sonntag, 27. September, angeboten.

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