Brand neben Saarburger Asylunterkunft: Flüchtlinge in Sicherheit gebracht (Video, Fotos)

Saarburg · Asylbewerber müssen ihre Unterkunft in Saarburg verlassen, weil eine nahe gelegene Lagerhalle brennt. Das Feuer hat auch Folgen für den Christkindlmarkt.

 70 Feuerwehrleute sind zwei Tage lang im Einsatz gewesen , um den Brand der Saarburger Lagerhalle zu löschen. TV-Foto: Winfried Hoffmann

70 Feuerwehrleute sind zwei Tage lang im Einsatz gewesen , um den Brand der Saarburger Lagerhalle zu löschen. TV-Foto: Winfried Hoffmann

Foto: Peter Neurohr (h_sab )

Der am Montagabend gegen 19 Uhr ausgebrochene Brand einer Lagerhalle auf dem Gelände der früheren französischen Kaserne beschäftigte die Feuerwehrleute bis in die frühen Morgenstunden. Zunächst ging die Einsatzleitung gegen 22.30 Uhr davon aus, dass das Feuer gelöscht sei. Doch dann heulten um 2.30 Uhr nochmals die Sirenen. Glutnester im abgebrochenen Gebäude hatten erneut Feuer gefangen. Die Saarburger Feuerwehrleute mussten nochmals ausrücken.

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Der Einsatz Insgesamt waren 154 Kräfte im Einsatz. Neben 70 Feuerwehrleuten kam Hilfe vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) und vom Technischen Hilfswerk (THW). Diese zusätzlichen Einsatzkräfte waren nötig, weil die nur 20 Meter von der brennenden Lagerhalle entfernte Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber wegen des Rauchs evakuiert werden musste. Etliche Bewohner hatten wegen des Fastenmonats Ramadan noch nichts gegessen, als das Gebäude geräumt wurde. Sie wurden deshalb vom Deutschen Roten Kreuz und von der Polizei verpflegt.

Die Evakuierung In der Nacht wurden schließlich 26 Asylbewerber - 35 leben zurzeit in der Gemeinschaftsunterkunft - in Absprache mit Günther Schartz, Landrat des Kreises Trier-Saarburg, und Matthias Hommerding, Projektleiter Flucht und Asyl des Caritasverbands Trier, in Konz in Flüchtlingsunterkünften untergebracht. Neun von der Evakuierung betroffene Asylbewerber sind bei Freunden in Saarburg untergekommen. Auf TV-Nachfrage sagte Thomas Müller, Pressesprecher des Kreises Trier-Saarburg, dass die Flüchtlinge zunächst noch einige Tage in Konz bleiben würden. Die Saarburger Gemeinschaftsunterkunft sollte noch gestern überprüft werden.
Eine schwangere Asylbewerberin und drei Feuerwehrleute wurden bei dem Einsatz nach Kreisinformationen verletzt und medizinisch behandelt. Die Frau konnte noch in der Nacht die Klinik in Trier verlassen. Eine Polizistin lieh der Frau Kleidung für ein Kleinkind, da bei der Evakuierung alle Sachen der kleinen Familie in der Gemeinschaftsunterkunft zurückbleiben mussten.

Die Schäden Zur Höhe des Schadens und zur Brandursache konnte die Polizei am Dienstag noch keine Angaben machen. Eigentümer der bei den Löscharbeiten zerstörten Lagerhalle ist die Stadt Saarburg. Sie hatte die früher als Garagen genutzten Räume an verschiedene Personen und Vereine vermietet.
Der Saarburger Gewerbeverband (SGV) nutzte sie als Lager für die Christkindlmarkt-Hütten, die durch das Feuer komplett vernichtet wurden. In der Nacht fürchtete Stadtbürgermeister Jürgen Dixius noch, dass der Brand womöglich das Ende des Weihnachtsmarkts bedeuten könnte. Heiner Behr, im SGV-Vorstand für Pressearbeit zuständig, gibt aber auf TV-Anfrage Entwarnung: "Der Vorstand hat schon über die Folgen des Feuers in der Lagerhalle beraten. Wir werden uns um Ersatz für unsere alten Hütten kümmern. Wir halten auch an dem geplanten Termin fest."

Auch Christof Kramp hält an der Planung für den Sommer fest. Der Inhaber der Konzertagentur Station-K und Eventorganisator hatte in der Lagerhalle vor allem Elektrogeräte, Zelte und Planen untergestellt. "Wir müssen jetzt erst mal noch prüfen, was wir von den Sachen weiterverwenden können und was nicht", sagt Kramp. Auf jeden Fall seien das Konzert am Samstag, 17. Juni, der New Yorker Bluesband Hazmat Modine in der Kulturgießerei, die Unterstützung des Rosenblütenfests auf dem Roscheiderhof in Konz am Sonntag, 18. Juni, sowie die Konzerte in den Saarauen im Sommer gesichert. Kramp: "Wir müssen jetzt auch ein Stück improvisieren, aber das klappt." Mehr Glück hatten die Karnevalsgesellschaft (KG) Närrisches Saarschiff aus Irsch und der Saarburger Fastnachtverein. Beide Vereine hatten etliche Motivwagen in den Lagerräumen untergestellt. Rüdiger Schneider, Vorsitzender der KG Närrisches Saarschiff, atmet tief durch: "Unsere Wagen sind heil geblieben. Da bereits seit längerem klar war, dass wir die Hallen räumen müssen, erweitern wir zurzeit die Volksbankhalle in Irsch. Ab Herbst haben wir dort ausreichend Platz, um die Karnevalswagen unterzustellen." Cornelius Theiß, Vorsitzender des Saarburger Fastnachtvereins, geht auch davon aus, dass die Wagen das Feuer in den Nachbargaragen "einigermaßen unbeschadet" überlebt haben. "Wir müssen uns das noch einmal genauer anschauen. Aber zur Not können wir uns auf Helfer und Sponsoren verlassen, um die Wagen wiederaufzubauen."Extra: DER FEUERWEHRCHEF WIRD WACHGEKLINGELT

 Die Verwüstungen, die das Feuer hinterlassen hat, können noch nicht beziffert werden.TV-Foto: Alexander Schumitz

Die Verwüstungen, die das Feuer hinterlassen hat, können noch nicht beziffert werden.TV-Foto: Alexander Schumitz

Foto: (h_sab )

Ein Augenzeuge informierte den Wehrführer der Saarburger Feuerwehr, Christof Leinenbach, nachts um 2.30 Uhr per Telefon, dass sich die Glutnester an der Lagerhalle erneut entzündet hätten. Leinenbach weist darauf hin, dass Bürger in solchen Fällen sofort den Notruf 112 wählen sollen, damit ein Einsatz unverzüglich eingeleitet werden kann.

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