Brandheißer Geburtstag: Konzer Stadtfeuerwehr feiert drei Tage lang 90-jähriges Bestehen
Konz · 1200 Menschen haben an zwei Tagen die Feuerwehr in Konz besucht. Von einem Theaterstück über offizielle Ehrungen beim 65. Feuerwehrtag der Verbandsgemeinde bis zu Wettkämpfen der Jugendwehr und einer großen Schauübung wurde dem Publikum viel geboten.
Konz. Glas splittert, Stahl knirscht. Tief bohren sich Schere und Spreizer der Retter ins Blech der Unfallwagen. Es gilt, Menschenleben zu retten. Zwei Autos sind ineinander gekracht, so das Szenario. Die Schauübung der Feuerwehr Nittel am Sonntag bei bestem Sommerwetter war der Höhepunkt der dreitägigen Feier zum 90-jährigen Bestehen der Feuerwehr in der Stadt Konz. Die Wehr aus dem Nachbarort hatte diesen Programmpunkt übernommen, weil ihre rund 45 aktiven Konzer Kollegen als Organisatoren und Helfer beschäftigt waren.
"Das muss immer eine patientengerechte Rettung sein. Wie diese aussieht, bestimmt der Notarzt", erklärt Feuerwehr-Sprecher Ralf Maxheim den rund 400 Zuschauern der Übung über ein Mikrofon. An Unfallfahrzeugen müssten Rettungsöffnungen geschaffen werden, damit die eingeklemmten Personen möglichst schonend aus ihrer Zwangslage befreit werden könnten.
Vom Beginn des Festes am Freitagabend werden die Konzer wohl auch noch beim 100-jährigen Jubiläum sprechen: Gerade als in einem Theaterstück ein Feuerwehrmann, dargestellt von Manfred Kessler, seinen großen Einsatz verpasste, wurde die Wehr alarmiert. "Die Leute glaubten, das gehörte zum Stück", schmunzelt Wehrführer Jürgen Lauer.
Bei einem Wettkampf traten zehn Teams der Jugendwehren in der Verbandsgemeinde an. Spielerisch mussten sie einen Brand löschen und einen 120 Meter langen Wasserschlauch verlegen. Die Nachwuchsretter der Stadt Konz holten den Sieg, gefolgt von den Mannschaften aus Tawern und Wiltingen.
Attraktion des Samstags war der Auftritt der Leiendecker Bloas aus Trier. Rund 700 Besucher hatten ihren Spaß. Beim Festakt zum 65. Feuerwehrtag der Verbandsgemeinde versprachen Landrat Günther Schartz und der erste Beigeordnete der VG Konz, Joachim Weber, weiter für eine gute Ausrüstung und Ausbildung der Wehren zu sorgen. 27 neue Mitglieder wurden am Festabend für die Wehren der Verbandsgemeinde Konz verpflichtet.
"In einer Bildergalerie zeigen wir, wie viele Berufe in den Feuerwehren vertreten sind", sagt der Konzer Wehrführer Jürgen Lauer. 15 bis 20 Stunden im Monat müsse durchschnittlich aufbringen, wer Feuermann oder -frau werden wolle.
Heinz Scheffer (75), Vorsitzender der Alterswehr, sieht der Schauübung der Nitteler staunend zu: "Ich bin seit 1956 Mitglied der Konzer Feuerwehr. Wir hatten zunächst nur Tankanhänger, gar kein Tankfahrzeug." Er freut sich über die enorme technische Entwicklung und lobt: "Die jungen Leute machen das echt prima."
