Internet Nicht alle Firmen können direkt angeschlossen werden

Kirf-Beuren/KONZ/HERMESKEIL · Der Breitbandausbau im Kreis Trier-Saarburg schreitet voran. Bis Ende 2020 sollen laut Verwaltung fast alle Haushalte eine schnelle Internetleitung haben. Regelungen zum Direktanschluss von Firmen stoßen in Kirf allerdings auf Unverständnis.

 Die Arbeiten am Internet im Kirfer Ortsteil Beuren sind noch nicht abgeschlossen: Glasfaserkabel sind an einen Verteilerkasten angeschlossen, der das Signal über die alten Haustelefonleitungen in die Wohngebäude überträgt.

Die Arbeiten am Internet im Kirfer Ortsteil Beuren sind noch nicht abgeschlossen: Glasfaserkabel sind an einen Verteilerkasten angeschlossen, der das Signal über die alten Haustelefonleitungen in die Wohngebäude überträgt.

Foto: Marius Kretschmer

Im Kirfer Ortsteil Beuren ist das Internet wie in einigen Gemeinden im Kreis Trier-Saarburg langsam. Der Landkreis hat deshalb den sogenannten Breitbandausbau beschlossen und den Anbieter Innogy damit beauftragt.

Ein Beurener Betrieb kann sich freuen. Er erhält einen Direktanschluss an das neue Glasfasernetz. Die anderen Betriebe im Ort gehen leer aus und müssten einen solchen Anschluss selbst bezahlen oder sich mit dem Anschluss über die Kupferleitung zufriedengeben. Die Chefin eines der betroffenen Unternehmen sorgt sich, dass der künftige Anschluss nicht reichen und sich nichts an ihrer misslichen Lage ändern wird, denn sie benötige schnelles Internet dringend.

Laut Thomas Müller, Pressesprecher des Kreises, sind diese Sorgen allerdings unbegründet. Er sagt:  „Der Betrieb wird eine Bandbreite von 120 Megabit pro Sekunde mittels Kupferleitungen erhalten. Die Kosten für einen Glasfaseranschluss für das betroffene Unternehmen seien von Innogy auf 16 000 Euro geschätzt worden. Da der Förderrahmen für den gesamten Breitbandausbau begrenzt sei, könnten nicht alle Wünsche nach Glasfaseranschluss in dem Förderprogramm realisiert werden, sagt Müller. Doch welche Vorteile würde ein Glasfaseranschluss denn gegenüber dem geplanten Kupferanschluss bieten? „Die allermeisten Anschlüsse werden mittels FttC angebunden“, erklärt Müller. Das heißt, dass das Glasfaserkabel an einen Verteilerkasten angeschlossen wird, der wiederum das Signal über die alten Haustelefonleitungen in die Wohngebäude überträgt. Da so ausschließlich vorhandene Infrastruktur genutzt wird, muss nicht wie bei einer Direktverbindung aller Häuser die ganze Straße aufgerissen werden.

Mit neuester Technologie ausgestattet können aber auch die betagten Kupferkabel laut Müller Geschwindigkeiten von bis zu 120 Megabit pro Sekunde leisten. Das reicht laut Telekommunikations-Magazin teltarif.de selbst für Menschen aus, „die im Internet leben“. Allerdings ist bei größerer Distanz zum Verteilerkasten mit Verlusten an Leistung zu rechnen. Auch sind die Kupferleitungen bei hoher Auslastung durch Nachbarn störanfällig.

Für einige Unternehmen, die mit großen und in Zukunft immer größer werdenden Datenmengen zu tun haben, könne eine Kupferleitung durchaus geschäftsschädigend sein, sagt Müller. Für den Endverbraucher und auch die allermeisten Betriebe sei die schnelle Kupferleitung jedoch ausreichend, erklärt der Kreis-Pressesprecher. „Wir haben ein begrenztes Budget für den Ausbau. Zuerst mussten wir einmal alle Dörfer anschließen, die überhaupt noch kein Internet hatten.“ Damit sei bereits das meiste Geld ausgegeben gewesen.

Der Rest sei unter anderem für direkte Glasfaseranschlüsse benutzt worden. Dabei wurden Bildungseinrichtungen sowie Gewerbegebiete an Ortsrändern bevorzugt. Betriebe in Branchen mit üblicherweise hohem Datenverbrauch beispielsweise IT-Betriebe, seien ebenfalls zuerst an der Reihe gewesen. Vermutlich gehört der zweite Betrieb also in die zweite Kategorie, meint Müller.

Die Montage und Inbetriebnahme der neuen Leitungen läuft zurzeit in vielen Gemeinden des Kreises, darunter auch Kirf-Beuren.

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