Breites Angebot und gute Stimmung

KELL AM SEE. Gut gemacht, Kell am See! Vier Jahre nach der erfolgreichen Premiere bot am Wochenende auch die zweite Verbandsgemeinde-Gewerbeschau 75 Ausstellern eine ideale Bühne, sich mit ihren Produkten zu präsentieren. Die Besucher-Resonanz war erneut hoch: Mehr als 15 000 Menschen bevölkerten an beiden Tagen die Messehallen.

"Sehen und gesehen werden" - diese Devise galt am Samstag und Sonntag in der Sport- und Kulturhalle in Kell am See, im großen Ausstellungszelt und auf dem Freigelände vor der Halle. 75 Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handwerk, Gastronomie und dem Dienstleistungssektor hatten bei der zweiten Auflage der VG-Gewerbeschau ihre Stände aufgestellt und damit bereits vor Messe-Beginn für Freude beim Veranstalter, der Verbandsgemeinde und der baden-württembergischen Dörr & Koltes GmbH, gesorgt. Denn das Ziel, die Marke 69 aus dem Premieren-Jahr 2000 zu übertreffen, war damit schon erreicht. Auf einen Blick zu sehen, welches wirtschaftliche Potenzial in der Verbandsgemeinde steckt, wie groß die Leistungsfähigkeit und vor allem die Angebotsvielfalt der heimischen Betriebe ist - diese Chance hatten die Besucher an zwei Veranstaltungstagen. Vor allem an den Nachmittagen und insbesondere am Sonntag strömten denn auch 15 000 "Schaulustige", darunter Besucher aus dem gesamten Landkreis, aus Trier, dem Saarland und sogar aus Luxemburg, in die Hallen. Informieren konnten sie sich nicht nur über die Produkte der großen Industriebetriebe in der Hochwald-Region, beispielsweise über die der beiden wichtigsten Arbeitgeber Thyssen Krupp Bilstein (Mandern) und Siegenia-Aubi (Hermeskeil). Schauen und kaufen konnten sie auch an den Ständen einer Vielzahl kleinerer mittelständischer Unternehmen. Hinzu kam erstmals eine Tourismusmeile, auf der sich führende Tourismus-Anbieter aus der Verbandsgemeinde zeigten und sich die Region in Zusammenarbeit mit dem Verein Hochwald-Ferienland und dem Naturpark Saar-Hunsrück als attraktives Urlaubs- und Erholungszentrum vorstellte. Vertreten war zwar auch der ein oder andere auswärtige Aussteller, doch das Gros der Betriebe ist in der Verbandsgemeinde beheimatet. Die meisten von ihnen stammen direkt aus Kell, doch beteiligt haben sich bei der Gewerbeschau Firmen aus fast allen Dörfern in der VG. So präsentierte sich beispielsweise der Gewerbeverein Zerf an einem Gemeinschaftsstand mit elf Betrieben. "Das Gebot der Stunde ist, sich auf die eigenen Kräfte und Stärken zu besinnen. Der einzig vernünftige Weg, um sich gegen Konkurrenz behaupten zu können, ist das gemeinsame Handeln. Deshalb führen wir unsere Wirtschaftkräfte zusammen und bündeln sie", sagte Verbandsgemeinde-Chef Werner Angsten über die Ausstellungs-Philosophie, die an das "Wir-Gefühl" appellierte. Und in der Tat: Das Konkurrenzdenken schien auch dieses Mal auf der Keller Messe nur schwach ausgeprägt, was zählte war das kollegiale Miteinander. "Es geht nicht nur darum, neue Kontakte mit Kunden zu knüpfen, sondern auch darum, die Kontakte unter den Unternehmen zu vertiefen", so Markus Lehnen, Ortsbürgermeister von Kell und zugleich einer der 75 Aussteller. Einen eigenen Akzent setzte die Gewerbeschau auch, indem das Thema "Ausbildung" in den Vordergrund gerückt wurde. Denn um Angebot und Nachfrage zusammenzuführen, hatten die Agentur für Arbeit, HWK und IHK sowie die Regionale Schule junge Leute und ihre Eltern gemeinsam über Ausbildungsmöglichkeiten informiert. Was die Keller Gewerbeschau zudem wohltuend von manch anderer Messe abhebt: Marktschreierische Verkaufsaktionen, fliegende Händler und ablenkendes Spektakel auf Showbühnen suchte man vergebens. Im Vordergrund standen stattdessen Informationen und kompetente, unaufdringliche Beratung an den Ständen. "Hier geht es nicht nur um den Kommerz und ums Verkaufen. Man hat mehr Ruhe, sich umzusehen", fand nicht nur Markus Lauer aus Mandern Lob für das Ausstellungskonzept. Und noch mit einer weiteren Entscheidung der Veranstalter sammelte die Gewerbeschau Pluspunkte bei den Besuchern. "Dass der Eintritt frei ist und Parken nichts kostet, finde ich sehr gut. Wo findet man das denn heute noch?", sagte Franz-Georg Meyer aus Bonerath. Kleiner Kritikpunkt bei einer ansonsten effektiven Organisation: Für auswärtige Besucher hätte im Ort die Ausschilderung und Wegweisung zum Messe-Schauplatz etwas besser sein können.

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