Brennholzpreis: Ortsbürgermeister von Waldweiler kritisiert Nachbargemeinden

Waldweiler · Der Ortsgemeinderat Waldweiler hat den Brennholzpreis für die Gemeinde auf 52 Euro pro Festmeter festgesetzt und sich damit den Empfehlungen von Landesforsten angeschlossen. Dass die Nachbarorte das Holz günstiger anbieten, stieß in dem Gremium auf Kritik. Generell stellt Forstamtsleiter Helmut Lieser fest: "Waldwirtschaft lohnt sich wieder."

 Hier wird der Rest der 2885 Festmeter Fichte, die 2013 abgeholzt wurden, abtransportiert: Benjamin Josten, Klaus Dolch, Gerhard Kewenig und Axel Weber (von links) im Forst. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hier wird der Rest der 2885 Festmeter Fichte, die 2013 abgeholzt wurden, abtransportiert: Benjamin Josten, Klaus Dolch, Gerhard Kewenig und Axel Weber (von links) im Forst. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Waldweiler. Noch nie konnten Waldbesitzer Holz zu solch hohen Preisen verkaufen. Aus 525 Hektar der Ortsgemeinde Waldweiler ist ein Gewinn von fast 120 000 Euro erzielt worden. Das Forstamt Saarburg hatte vor Jahresfrist 37 500 Euro vorausberechnet und ist auch mit der Prognose für 2014 bei 305 00 Euro sehr vorsichtig.
"Im ersten Halbjahr kann der Preis für Fichte auf mehr als 100 Euro pro Festmeter steigen", sagt Forstamtsleiter Helmut Lieser dem Ortsgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung voraus. Die Schätzungen seien immer Mindestwerte, die auf jeden Fall erzielt werden müssen. "Wer Fichtenwälder hat, bekommt auch einen guten Ertrag", stellt Lieser fest und ergänzt: "Waldwirtschaft lohnt sich wieder." Franz-Jürgen Mertens lobt für die FWG- Fraktion: "Der Forst hat eine solide Arbeit geleistet."
Beim Thema Brennholz ist Ortsbürgermeister Manfred Rauber (SPD) gar nicht gut auf die Nachbargemeinden Greimerath, Kell und Zerf zu sprechen: "Das sind drei von mehr als 1000 Gemeinden in Rheinland-Pfalz, die den von Landesforsten vorgeschlagenen Preis von 52 Euro pro Festmeter nicht akzeptieren."
Dass die drei genannten Orte ihr Brennholz vier bis fünf Euro pro Festmeter billiger an ihre Bürger abgeben, haben bereits zahlreiche Waldweiler Bürger festgestellt. "Da komme ich jedes Mal in Erklärungsnot", beklagt der Ortschef. Rauber drängt auf eine Vereinheitlichung der Preise auf Verbandsgemeindeebene.
"Jede Gemeinde beschließt ihren Holzpreis selbst", stellt Forstmann Lieser fest. Man wolle den Preis nicht diktieren.
Um in Waldweiler die Nachhaltigkeit zu sichern, kann Holz aus dem Staatsforst gekauft werden, und zwar zum gleichen Preis. "Bei hoher Nachfrage und bis zu 15 Festmeter pro Haushalt kann der Bedarf nicht auf Dauer gedeckt werden", stellt Ratsmitglied Hubert Karges (SPD) fest. Was Manfred Rauber auch kolossal stört, ist, dass es Mitbürger gibt, die viele Festmeter kaufen, und dann damit handeln: "Die haben gar keinen Holzofen." doth
Extra

ZurVereinheitlichung von Brennholzpreisen auf Verbandsgemeindeebene sagt der Keller Bürgermeister Werner Angsten: "In einer Ortsbürgermeisterdienstbesprechung ist das Ziel formuliert worden, eine Vereinheitlichung der Brennholzpreise gemeinsam mit dem Staatsforst für 2014 oder 2015 anzustreben." Ob das bis dahin funktioniert, weiß auch Angsten nicht, denn Zerf beispielsweise verkauft Brennholz in Versteigerungen an die Meistbietenden. doth

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