Brisanz erst am Schluss

TEMMELS. (mö) Ratssitzungen beschäftigen sich oft mit Routine-Angelegenheiten. Der Ortsgemeinderat befasste sich darüber hinaus mit zwei brisanteren Themen: mit der Genehmigung des Haushalts durch die Aufsichtsbehörde und dem Tanklager Mertert.

Die Tagesordnung kündigte nur kommunalpolitische Routine an. Der Ortsgemeinderat Temmels, an seiner Spitze Ortsbürgermeister Joachim Mimler, wird sich an der Bündelausschreibung für den kommunalen Strombedarf beteiligen. Was bedeutet: Der Gemeinde- und Städtebund verhandelt mit einem Strom-Anbieter und kann für alle, die dabei sind, bessere Konditionen erreichen. In der Schlossstraße wird die Straßenbeleuchtung erneuert, was den Passanten statt 35 jetzt 70 Watt Halogenlicht beschert und der Gemeindekasse eine Ausgabe von 1517,52 Euro auferlegt. Der Bebauungsplan "Auf der Kirth" wird so gefasst, dass ein ansässiger Betrieb dort erhalten bleibt, und die Firstrichtung der Dächer wird nicht mehr reglementiert - was mit Blick auf Solaranlagen und Südneigung der Dächer Bedeutung besitzt. Mangels Gewinnaussichten beteiligt sich Temmels nicht am Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Ein Mitfahrerparkplatz wird neu geplant, und die Schäden auf der L 136 sollen beseitigt werden. Schließlich finanziert Temmels mit bescheidenen 300 Euro den Wegeausbau nach Oberbillig - von dort fließen 250 Euro. Auch wenn keine Streitigkeiten aufkamen - zwei Punkte waren brisant. Die Aufsichtsbehörde hat den Haushalt genehmigt, aber aus formalen Gründen nicht alle Kredite bewilligt. So kommt es, dass beispielsweise ein behindertengerechter Gebäudeeingang derzeit nicht gebaut werden kann, obwohl behindertengerechte Eingänge an öffentlichen Gebäuden vorgeschrieben sind. Auch die Erweiterung des Tanklagers Mertert wurde zum Thema. Der Rat verhehlte seine Skepsis gegenüber dem Projekt nicht. Trotz offizieller Schweigsamkeit - auf der persönlichen Ebene scheint die Verbindung zwischen den Kommunen hüben und drüben zu funktionieren. Jedenfalls war von der Absicht der Gemeinden Mertert und Grevenmacher die Rede, die Erweiterung notfalls auf dem Klageweg zu verhindern - allerdings ohne Bestätigung.

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